Full text: [Theil 4, [Schülerband]] (Theil 4, [Schülerband])

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Den dritten Tag die alte Plage. 
„Es gibt nicht lauter Feiertage, 
Ein wenig Fasten ist gesund; 
Ich merke schon, du wirst zu rund." 
Der Esel fällt vor Schwäche nieder, 
Schnappt auf und reget sich nicht wieder. — 
Nun theilt euch in die Haut, ihr Brüder! 
Nicolai. 
148. Lin 86lt8LM6r Spazierritt. 
Ein Mann reitet auf seinem Esel nach Haus und lässt 
seinen Buben zu Fuss neben her laufen. Kommt ein 
Wanderer und sagt: „Das ist nicht recht, Vater, dass Ihr 
reitet und lasst Euren Sohn laufen; Ihr habt stärkere 
Glieder.“ Da stieg der Vater vom Esel herab und liess den 
Sohn reiten. Kommt wieder ein Wandersmann und sagt: 
„Das ist nicht recht, Bursche, dass du reitest und lässest 
deinen Vater zu Fuss gehen; du hast jüngere Beine.“ Da 
sassen beide auf und ritten eine Strecke. Kommt ein dritter 
Wandersmann und sagt: „Was ist das für ein Unverstand, 
zwei Kerle auf einem schwachen Thiere. Sollte man nicht 
einen Stock nehmen und euch beide hinab jagen?“ Da stiegen 
beide ab und gingen selbdritt zu Fuss, rechts und links der 
Vater und Sohn, und in der Mitte der Esel. Kommt ein 
vierter Wandersmann und sagt: „Ihr seid drei curiose Ge¬ 
sellen. Ist’s nicht genug, wenn zwei zu Fuss gehen? Geht’s 
nicht leichter, wenn einer von euch reitet?“ Da band der 
Vater dem Esel die vorderen Beine zusammen, und der Sohn 
band ihm die hintern Beine zusammen, zogen einen starken 
Baumpfahl durch, der an der Strasse stand, und trugen den 
Esel auf der Achsel heim. 
So weit kann's kommen, wenn man es allen Leuten 
will recht machen. Hebel. 
IV. 
12
	        
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