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47. Der Hagelschlag.
Nach einem schweren Hagelschlage ging ich über das Feld,
um die Verwüstung zu betrachten, welche das Wetter angerichtet.
Es war traurig anzusehen, wie das schöne Getreide zerknickt dalag,
und die weiten Felder, die noch kurz vorher in ihrer Halmenpracht
gewogt hatten, nun wie von Pferdehufen zerstampft waren. Ich
traf einen reichen Gutsbesitzer, der zu Pferde saß und seine große
Feldmark besichtigen wollte. Als ich ihn anredete und mein Er¬
staunen über die Verheerung des Unwetters aussprach, rief er, wie
vom Grimm erfaßt: „Es ist eine Schande mit solchem Wetter! Da
liegen Tausende von Thalern weggeworfen; unberechenbar ist mein
Schaden; ich hatte schon die Vortheilhaftesten Verkäufe für den
Herbst geschlossen, und nun ist all der Gewinn mit einem Male
fort. So eine verwünschte Wolke, was die für Ärger bereiten kann!
Man sollte alle Lust verlieren am Ackerbau!" — „Nun, es geht ja
auch nicht alle Jahre so", antwortete ich und ging weiter, während
der reiche Besitzer grollend den Hut tiefer ins Gesicht zog und sein
Pferd weiter trieb.
Es begegnete mir darauf ein Landmann zu Fuß, der mit
feinem Sohne das Feld durchwanderte. „Ist dies Euer Feld?"
fragte ich. — „Ja wohl!" versetzte er. — „Nun, so habt Ihr auch
Schaden genug gelitten", sagte ich weiter. — „Freilich, antwortete
er; aber was will man dagegen machen? Man ist nicht der Herr
über das Wetter, und keiner erfährt wohl deutlicher als der Ackers-
mann, daß alle Arbeit vom Segen Gottes abhängt. Denn so lange
wir nicht Regen und Sonnenschein selber machen können, so lange
müssen wir jeden Tag abwarten, was der Herr dort oben thut.
Zum Glück kommen aber solche harte Schläge, wie dieser war, nur
selten, und überdies kann ich mich trösten, da ich noch einigen Vor¬
rath besitze und auch einige Feldstücke gefunden habe, die verschont
geblieben sind " — „Nun, dann wünsche ich Glück!" sagte ich und
dachte bei mir: Der spricht doch anders wie der Mann zu Pferde.
Ich kam ans nächste Dörfchen und traf da einen alten Mann
auf einem mäßigen Feldstücke, welches an seine Hütte stieß, und
worauf in kleinen Abtheilungen alle Arten Gewächse des Haushalts
gepflanzt waren. Aber alles war auch vom Hagel zerschlagen und
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