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war ihm zu Herzen gegangen, daß er sie so allein zurückgelassen
hatte.
Nicht lange danach war wieder Not in allen Ecken und die
Kinder hörten, wie die Mutter nachts im Bette zu dem Vater sprach:
„Alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot,
hernach hat das Lied ein Ende. Die Kinder müssen fort, wir wollen
sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Weg nicht wieder
herausfinden; es ist sonst keine Rettung für uns." Dem Manne fiel's
schwer aufs Herz und er dachte: „Es wäre besser, daß du den letzten
Bissen mit deinen Kindern teiltest." Aber die Frau hörte auf nichts,
was er sagte, schalt ihn und machte ihm Vorwürfe. Wer A sagt,
muß auch B sagen, und weil er das erstemal nachgegeben hatte,
so mußte er es auch zum zweitenmal.
Die Kinder waren aber noch wach gewesen und hatten das
Gespräch mit angehört. Als die Alten schliefen, stand Hänsel wieder
auf, wollte hinaus und Kieselsteine auflesen wie das vorigemal, aber
die Frau hatte die Türe verschlossen und Hänsel konnte nicht heraus.
Aber er tröstete sein Schwesterchen und sprach: „Weine nicht, Gretel,
und schlaf nur ruhig; der liebe Gott wird uns schon helfen."
Am frühen Morgen kam die Frau und holte die Kinder aus
dem Bette. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war aber noch
kleiner als das vorigemal. Auf dem Wege nach dem Wald
bröckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Bröck-
lein auf die Erde. „Hänsel, was stehst du und guckst dich um?"
sagte der Vater, „geh deiner Wege!" — „Ich sehe nach meinen:
Täubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir ade sagen," ant¬
wortete Hänsel. — „Narr," sagte die Frau, „das ist dein Täubchen
nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint."
Hänsel aber warf nach und nach alle Bröcklein auf den Weg.
Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den Wald, wo sie
ihr Lebtag noch nicht gewesen waren. Da ward wieder ein großes
Feuer angemacht und die Mutter sagte: „Bleibt nur da sitzen, ihr
Kinder, und wenn ihr müde seid, könnt ihr ein wenig schlafen; wir
gehen in den Wald und hauen Holz und abends, wenn wir fertig
sind, kommen wir und holen euch ab." Als es Mittag war, teilte
Gretel ihr Brot mit Hänsel, der sein Stück auf den Weg gestreut
hatte. Dann schliefen sie ein und der Abend verging, aber niemand
kam zu den armen Kindern. Sie erwachten erst in der finstern
Nacht und Hänsel tröstete sein Schwesterchen und sagte: „Wart'