— 59 — 
422. Kl eon wird nach Thrakien geschickt und liefert 
demBrasidas die Schlacht b ei Amphip olis. Beide Feld¬ 
herrn fallen. Finanzielle Erschöpfung Athens, die Friedens¬ 
partei gewinnt die Oberhand. 
421. Friede des Nikias auf fünfzig Jahr: Diebeider¬ 
seitigen Eroberungen sollen mit Ausnahme von Nisäa, das den 
Athenern bleibt, zurückgegeben werden, die Bundesgenossen in ^ ^ 
ihren inneren Angelegenheiten selbständig sein. . b j 
§ 85. Zweite Periode des Kriegs 421—413. In¬ 
direkte Befeindung zwischen Athen und Sparta. 
Mit dem einseitig zwischen den beiden Grofsmächten ab¬ 
geschlossenen Frieden, dessen Ausführung übrigens auf die 
gröfsten Schwierigkeiten stiefs, waren die Bundesgenossen un¬ 
zufrieden. Um ihre eigenen Interessen zu wahren und eine 
dritte selbständige Macht in Griechenland zu begründen, schlos¬ 
sen daher Argos, Korinth, Elis, Mantineia (Arkadien) und 
die Städte der Chalkidike einen ^S on d erbu n d 420. In 
Athen strebte jetzt der geniale, aber zügellose und eigenwillige 
Alkibiades, des Kleinias Sohn (Verwandter und Mündel des 
Perikles7 Schüler des Sokrates) nach dem höchsten Einfluss 
und suchte, um des Nikias Stellung zu untergraben, den 
Frieden mit Sparta zu stören. Als daher Sparta mit Theben 
eine Verbindung eingieng, bestimmte er die Athener <-jdem argi- 
vischen Bündnis beizutreten, von dem sich freilich Ko¬ 
rinth sofort lossagte. Um die erschütterte Stellung in der 
Peloponnes wiederzugewinnen, entschloss sich Sparta dem von 
Argos bedrängten3JEpidauros Hülfe zu bringen, doch schloss 
K. Agis mit Argos eigenmächtig einen Waffenstillstand ab 418. 
Gleichwol nahm Argos nach Ankunft eines athenischen Hülfs- 
corps die Feindseligkeiten wieder auf,4,erlitt aber durch Agis 
eine entscheidende Niederlage bei Mantineia, musste mit 
Sparta ein Bündnis schliefsen und eine aristokratische Ver¬ 
fassung annehmen.^'Doch gelang es Alkibiades 417 diese wieder 
zu stürzen und den Bund mit Athen zu erneuern. 416 unter¬ 
warf er das dorische Melosi____— 
Die Sicilisehe Expedition. Syrakus, welches unter 
dem kunstliebenden Hiero I, Gelons Bruder (476—466) zu 
hoher Blüte gelangt war, behauptete nach Vertreibung von 
Hieros Bruder Thrasybulos (465) und Einführung demokrati¬ 
scher Verfassung (Petalismos) unbestritten den ersten Rang 
unter den Griechenstädten auf Sicilien. Nach dem Mislingen 
einer Erhebung der Sikuler unter Duketios 440 gegen die 
griechischen Ansiedler trat der Gegensatz der clialkidisch-ioni¬ 
schen Städte gegen die von Syrakus angestrebte Hegemonie 
immer mehr hervor; Gorgias von Leontinoi (§ 81) er¬ 
langte 427 in Athen dIe~Absendung einer Hülfsflotte. Zwar 
wurde der Streit durch die Vermittelung des Syraküsiers Her- 
mokrates wiederum beigelegt, aber bald erweckte das Hülfs-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.