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malige reiche Abtei Erlach mit einer der schönsten gothischen 
Kirchen Deutschlands. Von ihr gilt das Sprichwort: „sie sei 
nur um ein Ei ärmer als Würzburg." 
Mittelfranken wird vom fränkischen Landrücken (Jura) 
durchzogen, die Rednitz, die Altmühl, ein Nebenfluß der 
»' Donau, und der Ludwigs-Kanal bewässern cs. Es ent- 
ha.t das Fürstenthum Ansbach und einen Theil vom Fursten- 
thume Baireuth, beides alte Besitzungen der Nürnberger Burg¬ 
grafen. Sie gehörten lange Zeit zwei Seitenlinien des Bran- 
denburgisch - hohenzollerschen Hauses, wurden 1791 mit dem 
Hauptlande vereinigt, gingen seit 1808 aber wieder verloren. 
Ansbach, sonst Onotzbach, liegt an der fränkischen Rezat 
mit 17,000 Einw. Sie war die ehemalige Residenz der 
Markgrafen von Ansbach und Vaireuth. Im vorigen Jahrh, 
lebten der Dichter Uz (ch 1740) und Cronegk daselbst. 
Zm I. 1706 wurde August Graf v. Platen daselbst geboren, 
ch 1835 zu Syrakus. Zu Ansbach lebte auch der berühmte 
Findling „Caspar Hauser", über dessen Leben und Tod ein 
undurchdringliches Geheimniß ruht. Spalt an der Rezat 
ist Geburtsort des Georg (Burkhard) Spalatinus, wel¬ 
cher ein Freund von Luther und Hofprediger von Friedrich 
dem Weisen war. Daselbst viel Hopfenbau. Die größte 
Stadt in Mittelfranken ist die altertümliche, früher be¬ 
rühmte freie Reichsstadt Nürnberg an der Pegnitz mit 
50,000 Einw. 
Wenn Einer Deutschland kennen Dich, nimmer noch veraltet. 
Und Deutschland lieben soll, Du treue, sieiß'ge Stadt, 
Wird man ihin Nürnberg nennen Wo Dürers Kraft gewaltet 
Der edlen Künste voll. Und Sachs gesungen hat. 
Sie liegt in einer sandigen und hügeligen, durch Fleiß ziem¬ 
lich fruchtbaren Gegend, die nach O. und N. zu in eine große 
Waldung ausgeht. Die Stadt liege auf zwölf Hügeln. Die 
Pegnitz theilt die Stadt in zwei Hälften, in die nördliche, 
kleinere Sebaldus- und in die südliche, größere Lorenzer- 
Seite, welche durch 7 Brücken mit einander verbunden sind. 
Auf der einen Seite steht daher auch die Sebaldus- und auf 
der andern die Lorenzo-Kirche. Beide sind prachtvolle alt¬ 
gothische Gebäude mit ihrem Helldunkel und gemalten Fen¬ 
sterscheiben, und sonst noch ausgezeichnet wegen mancher schö¬ 
nen Gemälde und anderer Kunstwerke. Die Sebalduskirche 
besonders besitzt ein köstliches Denkmal vaterländischer Kunst, 
das in Bronze gegossene, mit den Statuen der zwölf Apo¬ 
stel und Anderer gezierte Grabmal des heil. Sebaldus, 
woran Peter Bischer und seine fünf Söhne von 1506 —19 
gearbeitet haben. In der Lorenzer Kirche ist besonders das 
Sakramentshäuschen von Kraft kunstvoll gearbeitet. Reben