gleiter auf den Fisch- und Vogelfang aus; aber, was sie erbeuteten,
reichte nicht aus, uns zu sättigen. Da machte ich selbst einen Aus¬
flug längs dem Ufer in der Hoffnung, daß mir ein Gott oder ein
Sterblicher begegnen möchte, der mir einen Ausweg aus dieser
Not zeigte. Als ich weit genug von den Freunden entfernt war
und mich ganz in der Einsamkeit sah, warf ich mich demütig auf
die Kniee und flehte zu allen Göttern um Rettung. Sie aber schickten
mir einen wohltätigen Schlummer.
Friedr. Preller, Rinder des Helios.
Während ich nun so fern war, erhob sich Eurylochos unter
meinen Begleitern und gab ihnen einen verderblichen Rat: ,,Höret
mein Wort," sprach er, „schwer bedrängte Freunde! Zwar ist jeder
Tod den Menschen schreckhaft, aber das entsetzlichste Geschick
ist doch der Hungertod. Wohlan, was bedenken wir uns, die
schönsten von den Rindern des Helios den Göttern zu opfern und
uns am übrig bleibenden Fleische zu sättigen? Sind wir nur glück¬
lich nach Ithaka gekommen, so wollen wir den Gott schon ver¬
söhnen und ihm einen herrlichen Tempel bauen, auch köstliche Weih¬
geschenke darin aufstellen. Schickt er uns aber im augenblick¬
lichen Zorn einen Sturm und bohrt unser Schiff in den Grund, —
nun, so will ich lieber in einem Augenblicke meinen Atem in die
Fluten verhauchen, als so jämmerlich auf dieser einsamen Insel