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nur 12 Pfennige Taglohn, so daß er um eine solche Bibel
hätte 15 Jahre arbeiten müssen. Der römische Kaiser Kon¬
stantin (um 325 n. Chr.) ließ einmal 20 Bibeln auf seine Kosten
abschreiben und beschenkte damit 20 christliche Gemeinden.
Das war damals ein wahrhaft kaiserliches Geschenk. In früheren
Zeiten hatten daher nur ganz reiche Leute Bücher; arme
konnten sich keine kaufen, konnten auch selten lesen.
2. Um das Jahr 1420 kam man aber darauf, die Buch¬
staben einer Seite im Buch verkehrt auf ein Brett zu schneiden,
anzuschwärzen und abzudrucken. Das ging gut. Mit einem
solchen Brett voller Buchstabenformen konnte man schnell viele
tausend Seiten derselben Art drucken, und die Bücher wurden
nun schon ein gut Teil wohlfeiler. Besonders druckte Lorenz
Koster zu Hartem in Holland viele Bücher auf diese Weise,
und darum behaupten auch die Holländer, sie seien die Er¬
finder der Buchdruckerkunst. Dasselbe sagen aber auch die
Deutschen, mit welchem Rechte, das wird sich gleich zeigen.
3. Kurz nach Koster, im 15. Jahrhundert, lebte in der
Stadt Mainz, dazwischenhinein auch in Straßhurg, ein Edel¬
mann , Johann Gensfleisch von Sorgenloch zum guten
Berg, kurzweg Guten her g genannt. Der schnitt die Buch¬
staben nicht auf einem Brett aus, sondern auf Köpfen von
hölzernen, darauf von bleiernen Stäben, band diese Stäbchen
zusammen, druckte sie ah und konnte sie nun nach dem Ge¬
brauche wieder aufbinden und zu anderen Wörtern zusammen¬
setzen. Mit dieser Anwendung beweglicher Lettern (Buchstaben)
war der wichtigste Teil der folgenreichen Erfindung vorhanden.
Als Schwärze gebrauchte Gutenberg Tinte und Lampenruß.
Er wünschte seine Erfindung gerne ins Große zu treiben; darum
verband er sich, da er selbst arm war, mit dem reichen Gold¬
schmied Johann Fust oder Faust in Mainz, und das Unter¬
nehmen gelang vollkommen. Später entzweiten sich die beiden
Männer, und der eigennützige Faust zog einen geschickten
Gießer von Gernsheim, Namens Peter Schösser, der schon
vorher Gehilfe bei ihm war, in das Geschäft. Dieser Schösser
bereitete eine tauglichere Metallmischung aus Blei und Zinn
für die Lettern und eine bessere und dauerhaftere Drucker¬
schwärze. Besonders aber erfand er den Guß der Lettern.