2. Die Bächlein von den Bergen springen,
die Lerchen jubeln hoch vor Lust.
Wie sollt' ich nicht mit ihnen singen
aus voller Behl' und frischer Brust?
3. Den lieben Gott lass' ich nur walten.
Der Bächlein, Lerchen, Wald und Held
und Erd' und Himmel will erhalten,
hat auch mein' Zach' aufs best' bestellt.
Joseph von Lichendorff.
129. Oer Jäger Abschied.
H^er hat dich, du schöner Wald,
r>- aufgebaut so hoch da
droben ?
Wohl den Meister will ich loben,
solang' noch mein' Ztimm' er¬
schallt.
Lebe wohl!
Lebe wohl, du schöner Wald!
2.TiesdieWeltverworrenschallt,
oben einsam Behe grasen,
und wir ziehen fort und blasen,
daß es tausendfach verhallt:
Lebe wohl!
Lebe wohl, du schöner Wald!
3. Banner, der so Kühle wallt,
unter deinen grünen Wogen
hast du treu uns auferzogen,
frommer Zagen Aufenthalt.
Lebe wohl!
Lebe wohl, du schöner Wald!
4. Was wir still gelobt im Wald,
wollen's draußen ehrlich halten,
ewig bleiben treu die Alten.
Deutsch panier, das rauschend
wallt,
Lebe wohl!
Zchirm' dich Gott, du schöner
Wald!
Joseph von Lichendorff.
130. Zckneeglöckcken.
ter Lenz will kommen, der Winter ist aus,
Zchneeglöckchen läutet: „heraus, heraus!
heraus, ihr Schläfer in Feld und Heid',
es ist nicht länger Zchlafenszeit;
ihr Sänger, hervor aus Held und Wald,
die Blüten erwachen, sie kommen bald;
und wer noch schlummert im Winterhaus —
zu Weben und Leben heraus, heraus!"
2. 5o läutet Zchneeglöckchen durchs weite Land,
da hören's die Schläfer allerhand,-