Full text: (Für das zweite Schuljahr) (Band 1, [Schülerband])

Curtinan. Arndt. M ünkel. 
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2. Du Licht, vom lieben Gott gesandt 
In unser dunkles Erdenland, 
Du Himmelslicht und Himmelsschein, 
Damit wir sollen himmlisch sein, — 
3. Du lieber, heil'ger, frommer Christ, 
Weil heute dein Geburtstag ist, 
Drum ist auf Erden weit und breit 
Bei allen Kindern frohe Zeit. 
4. O, segne mich, ich bin noch klein, 
O, mache mir das Herze rein! 
O, bade mir die Seele hell 
In deinem reichen Himmelsquell, 
5. Daß ich wie Engel Gottes sei, 
In Demut und in Liebe treu, 
Daß ich dein bleibe für und für, 
Du heil'ger Christ, das schenke mir! 
Ernst Moritz Arndt. 
223. Die Christbescherung. 
Am Meere wohnte ein Fischer mit seiner Frau und seinen fünf 
Kindern. Die Kinder sangen: 
„Bald ist der schöne Weihnachtstag! 
Der Vater fängt die Fische, 
Das Christkind füllt die Tische, 
Soviel nur jeder haben mag!" 
„Ja, ja," sagte der Vater, „wenn ich viel fange, dann kauf ich 
jedem von euch auch etwas." 
Der arme Mann fischte und fischte zwei ganze Tage und hatte 
doch nur einige kleine Fische in sein Netz bekommen. Da wurde er 
ganz betrübt, weil er seinen Kindern keine Freude machen konnte. Die 
Kinder aber sangen ihren Vers immer fort. 
Am heiligen Christabend ging der Vater noch einmal fischen. Ehe 
die Kinder sich schlafen legten, sangen sic noch einmal: 
„Bald ist der schöne Weihnachtstag! 
Der Vater fängt die Fische, 
Das Christkind füllt die Tische, 
Soviel nur jeder haben mag!" 
Welche Freude, als sie ausstanden! Auf dem Tische lag für jedes 
Kind ein Geschenk. 
Das Christkind hatte dem Vater ein ganzes Netz voll Fische be¬ 
schert; er hatte sie in der Nacht noch nach der Stadt gebracht und dann 
für jedes Kind eingekauft. Ludwig Münkel. 
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