Curtinan. Arndt. M ünkel.
127
2. Du Licht, vom lieben Gott gesandt
In unser dunkles Erdenland,
Du Himmelslicht und Himmelsschein,
Damit wir sollen himmlisch sein, —
3. Du lieber, heil'ger, frommer Christ,
Weil heute dein Geburtstag ist,
Drum ist auf Erden weit und breit
Bei allen Kindern frohe Zeit.
4. O, segne mich, ich bin noch klein,
O, mache mir das Herze rein!
O, bade mir die Seele hell
In deinem reichen Himmelsquell,
5. Daß ich wie Engel Gottes sei,
In Demut und in Liebe treu,
Daß ich dein bleibe für und für,
Du heil'ger Christ, das schenke mir!
Ernst Moritz Arndt.
223. Die Christbescherung.
Am Meere wohnte ein Fischer mit seiner Frau und seinen fünf
Kindern. Die Kinder sangen:
„Bald ist der schöne Weihnachtstag!
Der Vater fängt die Fische,
Das Christkind füllt die Tische,
Soviel nur jeder haben mag!"
„Ja, ja," sagte der Vater, „wenn ich viel fange, dann kauf ich
jedem von euch auch etwas."
Der arme Mann fischte und fischte zwei ganze Tage und hatte
doch nur einige kleine Fische in sein Netz bekommen. Da wurde er
ganz betrübt, weil er seinen Kindern keine Freude machen konnte. Die
Kinder aber sangen ihren Vers immer fort.
Am heiligen Christabend ging der Vater noch einmal fischen. Ehe
die Kinder sich schlafen legten, sangen sic noch einmal:
„Bald ist der schöne Weihnachtstag!
Der Vater fängt die Fische,
Das Christkind füllt die Tische,
Soviel nur jeder haben mag!"
Welche Freude, als sie ausstanden! Auf dem Tische lag für jedes
Kind ein Geschenk.
Das Christkind hatte dem Vater ein ganzes Netz voll Fische be¬
schert; er hatte sie in der Nacht noch nach der Stadt gebracht und dann
für jedes Kind eingekauft. Ludwig Münkel.
-