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Und wie er sann, und wie er träumte,
kam's, daß er hinter dem Zuge säumte.
15 Er sprach: „Die Hitze brennt zu sehr,
zu Nachtzeit hol' ich ein das Heer!"
Und legte sich in die hohe Heide,
das Pferd erlabt sich aus der Weide.
- Doch will ihn kaum der Schlaf umhüllen,
20 da störet ihn ein furchtbar Brüllen,
und sieh, es stürzt ein mächtig Tier
aufs Nößlein aus dem Waldrevier.
Der wackre Deutsche war nicht faul,
er liebte seinen treuen Gaul,
25 stand gleich bereit mit 5child und Schwert,
zu Kämpfen für das gute Pferd.
Kaum merkt das Tier den kecken Mann,
läßt es das Uoß und fällt ihn an.
Da sieht er wehn die langen Mähnen,
30 dazwischen den weiten Nachen gähnen,
die Nugen blitzen wie Feuer hell,
der Leib ist stark, die Füße i^neU;
es springt an den Schild mit der Urallentatze.
„Ei", ruft der Unecht, „verfluchte Uatze!"
35 Und rüstig spaltet er sogleich
des Tieres Haupt mit einem Streich.
Voll Schmerzen brüllt's zum letztenmal,
und röchelnd stürzt es dann zu Tal.
Der Deutsche sieht's mit kaltem Blut,
40 da scheint der pelz ihm gar so gut,-
er trennt ihn sauber mit dem Schwert
und legt ihn hinten aus das Pferd.
Der Übend dunkelt indes heran,
und weiter zog der deutsche Mann.
45 So kam er in ein Dorf geritten.
Da liefen die Leute aus den Hütten
und staunten an die zottige haut,
riefen ihm zu und jubelten laut,
sagten, nun wäre die Gegend frei,
50 er hab' erlegt den großen Leu! —
Uls er die Männer höret sagen,
daß er der Tiere Uönig erschlagen,