Klopstock. Körner.
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Zu immer neuer und doch deutscher Wendung reich;
Ist, rvas wir selbst in jenen grauen Jahren,
Da Tacitus uns forschte, waren:
Gesondert, ungemischt, nur sich selber gleich.
82. L1aterland?lied.
(1770.
Ich bin ein deutsches Mädchen!
Mein Aug' ist blau und sanft mein
Blick;
Ich hab' ein Herz,
Das edel ist und stolz und gut.
Ich bin ein deutsches Mädchen!
Zorn blickt mein blaues Aug' auf den.
Es haßt mein Herz
Den, der sein Vaterland verkennt!
Gekürzt.)
Ich bin ein deutsches Mädchen!
Erköre mir kein ander Land
Zum Vaterland,
Wär' mir auch frei die große Wahl!
Ich bin ein deutsches Mädchen!
Mein hohes Auge blickt auch Spott,
Blickt Spott auf den,
Der Säumens macht bei dieser Wahl.
Ich bin ein deutsches Mädchen!
Mein gutes, edles, stolzes Herz
Schlägt laut empor
Beim süßen Namen: Vaterland!
Theodor Körner.
83. Aor Ranch? Rüste der Königin Lnisr.
(1812.)
Du schläfst so sanft! — Die stillen Züge hauchen
Noch deines Lebens schöne Träume wieder;
Der Schlummer nur senkt seine Flügel nieder,
Und heil'ger Friede schließt die klaren Augen.
So schlummre fort, bis deines Volkes Brüder,
Wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen,
Mit Gott versöhnt, die rost'gen Schwerter brauchen,
Das Leben opfernd für die höchsten Güter.
Tief führt der Herr durch Nacht und durch Verderben;
So sollen wir im Kampf das Heil erwerben,
Daß unsre Enkel freie Männer sterben.
Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache:
Dann ruft dein Volk; dann, deutsche Frau, erwache,
Ein guter Engel für die gute Sache!