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2. Im Walde.
Joseph Freiherr von Eichendorff.
1. Es zog eine Hochzeit den Berg entlang,
Ich hörte die Vögelein schlagen.
Da blitzten viel Reiter, das Waldhorn klang,
Das war ein lustiges Jagen!
2. Und eh' ich's gedacht, war alles verhaNt,
Die Nacht bedecket die Runde,
Nur von den Bergen noch rauschet der Wald,
Und mich schauert im Herzensgründe.
3. Frühlingsglaube.
Ludwig Uhland.
1. Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun mutz sich alles, alles wenden!
2. Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weitz nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal;
Nun, armes Herz, vergitz der Qual!
Nun mutz sich alles, alles wenden!
4. Ostermorgen.
Lmanuel 6eibel.
1. Oie berede stieg am Ostermorgen
Empor in8 klarste Luftgebiet
Und schmetterf, hoch im Blau verborgen,
Ein freudig Auferstehungslied.