Metadata: Leitfaden für den geographischen Unterricht und die brandenburgisch-preußische Geschichte

Aer zweite schtestsche Krieg (von 1744—45). 
sp Kaiserin Maria Theresia hatte kein sehnlicheres Verlangen, 
als das verlorene Schlesien wieder zu gewinnen; doch Friedrich suckte 
ihren Planen zuvorzukommen, indem er 1744 Prag besetze Dock 
konnte er sich vor den andringenden Scharen hier nicht 'behaupten 
und zog sich unter heftiger Verfolgung des Feindes nach Schlesien 
zuruck. Durch Ziethens kühnen Zug gelang die Bereinigung des Mark¬ 
grafen Karl mit Friedrich, und nun wurden die Österreicher bei 
pohensriedeberg geschlagen, am 4. Juni 1745, und drei Monate 
spater bet S o rr tn Böhmen. Endlich gewann der Fürst Leopold von 
Deslau noch die Schlacht bei Kesselsdorf, unweit Dresden, am 
lo, Dezember 174o, woran sich der Friede zu Dresden anreihte 
Friedrich blieb im Besitze Schlesiens. 
Der siebenjährige Krieg (von 1756—63). 
Maria Theresia verbindet sich mit Rußland, Sachsen, Frankreich 
und Schweden gegen Friedrich, um ihn zu demütigen, und schon ist 
bestimmt, welche Teile die Verbündeten von seinen Ländern erhalten 
sollen. Doch int Rate der Vorsehung war es anders beschlossen, und 
in einem ruhmreichen, wenn auch schweren Kriege vernichtet Friedrich 
seine Feinde, obgleich er einer halben Million nur 200000 Streiter 
entgegenstellen kann. 
Im August 1756 rückt der König in Sachsen ein und schließt 
das sächsische Heer von 17 000 Mann bei Pirna ein. Den heran¬ 
ziehenden österreichischen Feldmarschall Brown schlägt er am 1. Oktober 
bei Lo wo sitz und die Sachsen werden zu Gefangenen gemacht. 
1757 drang Friedrich in Böhmen ein und es erfolgte die glor¬ 
reiche Schlacht bei Prag, am 6. Mai. Der Feldmarschall Schwerin 
starb hier den Heldentod. Die Schlacht bei Kollin, am 18. Juni, 
gegen Daun, ging für Friedrich verloren, weil er mitten im Kampfe 
den Schlachtenplan geändert hatte, und ebenso waren die Russen sieg¬ 
reich bei Großjägerndors in Preußen gewesen, wie die Franzosen 
gegen ein englisch-hannoversches Heer. — Doch Friedrich verlor den 
Mut nicht und mit nur 22000 Mann rückt er gegen 60000 Franzosen 
und Reichstruppen an und schlägt sie am 5. November bei Roßbach 
in die schimpflichste Flucht. General Seidlitz zeichnet sich hier mit 
seinen Reitern besonders ans. Darauf wendet sich der König wieder 
gegen die Österreicher und kämpft mit 33000 Mann gegen 80000 Feinde 1 
in der glorreichen Schlacht bei Leuthen, am 5. Dezember. — So 
war Schlesien wieder in seinen Händen, aber den Krieg muß er fortsetzen. 
1758. Die Russen hausen entsetzlich in den preußischen Landen 
und sind bis in die Neumark vorgedrungen. Friedrich greift sie am 
25. August bei Zorndors an und nach mörderischem Kampfe be¬ 
haupten die Preußen das Schlachtfeld. Prinz Heinrich, des Königs 
Bruder, wird indes vom General Dann in Sachsen, hart bedrängt. 
Der König eilt zu Hülse; da er aber bei H ochkirch ein offenes Lager 
bezieht, so erleidet seine Armee am 14. Okt. durch einen nächtlichen 
Überfall die schrecklichste Niederlage. Auch der General Keith „fällt, 
von einer Kanonenkugel getroffen. Dennoch gelingt es dem Könige, 
in diesem Jahre die Österreicher noch von der Festung Neiße hinweg- 
zutreiben.
	        
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