Full text: [Teil 2 = Quinta, [Schülerband]] (Teil 2 = Quinta, [Schülerband])

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7. In Menschen- und Tiergestalten 
Zeigt sich ein Geistertroß 
Von Jungen wie von Alten 
Und Jäger hoch zu Roß. 
8. So zieht das Spukgelichter, 
Ein grausenvoller Schwarm, 
Im Nacken die Gesichter, 
Oder Schädel unterm Arm. 
9. Die dumpfen Hörner schallen 
Weit über der Wälder Nacht, 
Die Peitschenhiebe knallen, 
Und Eich' und Fichte kracht. 
10. Voran den Höllenbränden 
Da schreitet stets ein Greis, 
Der trägt in seinen Händen 
Ein Stäbchen silberweiß. 
11. Der Alte warnt getreulich, 
Daß jeder schnell entflieht, 
Wenn jenes Jagdheer greulich 
Mit Lärm waldüber zieht. 
12. Oft, wenn das Heer in Lüften 
Daherrauscht über die Höhn, 
Sieht man auf Waldestriften 
Den treuen Eckart gehn. 
13. Und will's im Osten tagen 
Und dämmert Morgenschein, 
Da zieht das tolle Jagen 
All wieder zum Berg hinein. 
27. Schwert und Pflug. 
1. Einst war ein Graf, so geht die Mär, 
Der fühlte, daß er sterbe; 
Die beiden Söhne rief er her, 
Zu teilen Hab und Erbe. 
2. Nach einem Pflug, nach einem Schwert 
Rief da der alte Degen; 
Das brachten ihm die Söhne wert, 
Da gab er seinen Segen. 
3. „Mein erster Sohn, mein stärkster Sproß, 
Du sollst das Schwert behalten, 
Die Berge mit dem stolzen Schloß, 
Sollst aller Ehren walten! 
4. Doch dir, nicht minder liebes Kind, 
Dir sei der Pflug gegeben; 
Im Thal, wo stille Hütten sind, 
Dort magst du friedlich leben." 
5. So starb der lebensmüde Greis, 
Als er sein Gut vergeben; 
Die Söhne hielten sein Geheiß 
Treu durch ihr gauzes Leben. —
	        
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