und flög' auf wilder Wogenbahn
dein Schifflein auch hinab, hinan,
und schlügen selbst die Wellen
ins Schiff hinein:
kannst ruhig sein,
er läßt es nicht zerschellen.
2. Und sollt' er bei des Sturmes Wut
das Steuer nicht gleich fassen,
nur Mut, nur Mut! Mußt seiner Hut
dich gläubig überlassen.
Wie mächtig auch die Woge grollt,
die Blitze sprühn, der Donner rollt:
dein Schifflein ist geborgen;
trägt's doch den Herrn,
dem treu und gern
so Wind wie Meer gehorchen.
3. Drum sei nur wach und sei bereit
und laß nicht ab zu beten,
so wird der Herr zu seiner Zeit
gewiß ans Steuer treten.
Dann schweigt der Sturm, von ihm bedroht;
dann legen sich auf sein Gebot
die wild empörten Wogen,
und, ausgespannt
von seiner Hand,
wölbt sich der Friedensbogen.
181. Abendfeier. Von Karl Johann Philipp Spitt».
1. Wie ist der Abend so traulich,
wie lächelnd der Tag verschied;
wie singen so herzlich erbaulich
die Vögel ihr Abendlied!
2. Die Blumen müssen wohl schweigen,
kein Ton ist Blumen beschert;
doch, stille Beter, neigen
sie alle das Haupt zur Erd'.
3. Wohin ich gehe und schaue,
ist Abendandacht. Im Strom
spiegelt sich auch der blaue,
prächtige Himmelsdom.