Full text: Deutsches Lesebuch für die unteren Klassen höherer Lehranstalten

Erzählungen und Sagen ernstern Charakters. 
mi pleuer waren, Zugleich Ehrenspeise 
it Bogen in der Hand, Der Zürcher Brei verzehrt. 
Vereint in frohen Scharen 29 Aufs Wohl der Bundsverwandten 
Beim Schützenfest am Strand. Floß weidlich goldner Wein; 
18 Und selbst des Rates Glieder, Dem Zürcher Abgesandten 
In feierlicher Tracht, Schien's Ubermaß zu sein. 
Durchwallten auf und nieder 30 Er sprach: „Genug für heute, 
Das Feld der Vogelschlacht. Damit wir gut bestehn, 
19 Jetzt kam das Schiff geflogen! Und nicht als trunkne Leute 
Des Breitopfs Riesenbauch, Zu Schiffe taumelnd gehn. 
Schon lang ein Spiel der Wogen, 31 Kein Vorbild sei dies Schwanken 
Umfloß noch warmer Hauch. Für unsern werten Bund! 
20 Darüber gut gelaunet, Der stehe sonder Banlken 
Hob man den Topf empor, Auf festem Felsengrund!“ 
Und setzt ihn, rings umstaunet, 32 So schieden sie, und eilig 
Den fremden Ratsherrn vor! n 8 rt 
21 Der Zürcher sprach: „Wir treiben Der Bundestopf ward heili 
heut Scherg, mit Ernst vernisht, In Straßburg aufbewahrt. Langbein. 
Für euer kaltes Schreiben 
Wird warm euch aufgetischt. 10. Die beiden Fuhrleute. 
22 Seht, in der Schweiz geboren Auf dem Hohlwege droben, 
Ward dieses Schaugericht, Wo die zwei Steine stehn 
Und raucht vor Straßburgs Thoren 
Euch noch ins Angefi Nicht ohne Gott zu loben, 
353 dagn Bund Sollt ihr vorübergehn; 
s euch zum Bunde 2 Nicht ohne Gott zu loben 
V Und ihm zu danken dafür, 
Giebt; so lebend'ge Kunde, Wenn ohne Zornes Toben 
Was muntres Volk vermag. Ihr wandelt nach Gebuüͤhr; 
24 Der Reichsstadt Bürger standen 3 Auf daß ihr nicht noch heute 
Rings lächelnd, doch beschämt, So fahret in der Nacht, 
Und selbst die Ratsherrn fanden Wie die beiden Fuhrleute, 
Jetzt ihren Stolz bezähmt. Die dort sich umgebracht. 
25 „Freund,“ sprach der Burgemeister, 4 Jeder der beiden Brüder 
Nun faßt wohl jedes Kind, Hat seinen eignen Lauf. 
en Der eine fährt hernieder, 
ie braven Zurcher sind. Der andre fährt hinauf. 
26 Der Brief, den wir geschrieben, 5 Der eine fuhr hernieder, 
Mach euch das Herz nicht wund; Der andre fuhr hinauf; 
e nn In der Mitte die Brüder 
Den uns erwünschten Bund!“ Hemmten einander im Lauf. 
27 Drauf n und Umfangen 6 Sie konnten sich aus nicht weichen, 
Und brüderlicher Kuß; Der Hohlweg war zu eng; 
Und Jubeltön' erklangen Sie wollten es aus nicht gleichen, 
Ringsum dem Bundesschluß. Als nur durch Handgemeng. 
nn n deutscher Weise, 7 Erst mengte jeder das Futter 
Der Becher frisch geleert, Vorm Karren seinem Roß, 
Eh' er dem Sohn seiner Mutter 
Begegnet' als Kampfgenoß. 
Gibt
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.