Gnomen und Epigramme.
239. Trost. Der Vogelsteller pfeift
A üß bei sei lingen.
Wenn dich die Lästerzunge sticht, uch süß beiseinen Schlngen
So laß dir dies zum Troste sagen:
Die schlechtsten Früchte sind es nicht,
Woran die Wespen nagen. Buürger. 246. Gelegenheit.
— Kommt dir auf Lebenswegen
Gelegenheit entgegen,
240. Notwendige Bedingung. Ergreif' der Stirne Schopf!
Willst du dich weiter Aussicht freuen, Kahl ist ihr Hinterkopf.
Darfst du des Kletterns Müh' nicht scheuen. — —
Viehoff.
247. Segen der Thütigkeit.
241. Alte und neue Freunde. Die Schüssel, die man braucht, ist immer
Alte Freund' für neue wandeln, blank;
Heißt für Früchte Blumen handeln. Wer rührig schafft und wirkt, ist selten krank.
Logau.
242. Das schlimme Tier. 248. Schicksal des Hochmuts.
„Wie heißt das schlimmste Tier mit Der Hochmut ißt zu Mittag bei der Pracht,
Mamen? Und speiset mit dem Hohn und Spott zu Nacht.
So fragt ein König einen weisen Mann.
Der Weise sprach: „Von wilden heißt's
Tyrann, *
Und Schmeichler von den zahmen.“ 249. Doppelwirkung.
eessing. Was ist's, das uns bedecket
Und wieder auch entdeckt?
243. Wahre Beredsamkeit.* Das Kleid, des Menschen Hülle,
Beredt ist nicht, wer viel, Zeigt oft, was in ihm steckt.
Nur der, der Gutes spricht. —
Vom Wert des Ackers zeugt
Des Unkrauts Fülle nicht. 250. Geben und Versagen.
Wer bald mir etwas giebt,“
A: Giebt“ doppelt, was er schenkt;
244. Gefahr der Geschwätzigkeit. Wer gleich mir das versagt,
Der Kluge hütet sich Hat mich nur halb gekränkt.
Vor unbedachtem Schwätzen.
Wie mancher fing sich selbst
In. seiner Worte Netzen! 251. Wohlthätigkeit.
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; 1 Mit voller Hand giebt' mancher
245. Lockpfeifen. Und erntet Dank doch nie;
Sei auf der Hut, wenn süß Warum? Es gilt beim Geben
Des Schmeichlers Worte klingen! Mehr, als das Was, das Wie.
* Nr. 243 bis 255 sind vom Herausgeber.
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