Full text: Für die Klassen 7 und 6 (Teil 1)

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Lebensbilder aus der Weltgeschichte. 
seliges, gerade gegen den gewöhnlichen Soldaten so freundliches Wesen die 
Liebe aller, so daß er bald nur „Unser Fritz" hieß. 
Die Kämpfe bis zur Gefangennahme Napoleons. Der Kampf begann 
mit einem Vorrücken der Franzosen gegen die preußische Stadt Saar- 
brücken (2.August), wo nur 800 Verteidiger lagen. Napoleon selbst 
führte sein Heer, bei dem auch sein junger Sohn, der Prinz Louis, sich 
befand; es war der gewaltigen französischen Übermacht nicht schwer, die 
Stadt zu besetzen. Unter den Freudentränen der alten Soldaten feuerte 
Prinz Lulu — so wurde er gern genannt — die erste Kanone ab, und 
glänzende Siegesnachrichten gingen nach Paris ab, wo die Bevölkerung schon 
triumphierte, daß die französischen Truppen bald in Berlin sein würden. 
Aber Saarbrücken sollte der einzige Ort sein, den die Franzosen als Sieger 
in Deutschland betraten, sonst sind Tausende nur als Gefangene in unserem 
Vaterlande gewesen. Denn Napoleon mußte bald in seinem eigenen Reiche 
sich verteidigen. 
Die Armee des Kronprinzen überschritt zuerst die französische Grenze 
und traf auf den Feind am 4.August bei Weißenburg und am 
6. August bei Wörth; es war das Heer unter Mac Mahon. In beiden 
Schlachten blieben die Deutschen nach schwerem Ringen und blutigen 
Kämpfen Sieger. Das französische Heer eilte in wilder Flucht über die 
Vogesen, um sich an der Marne zu sammeln. Ihm nach setzte der Kronprinz. 
Inzwischen waren auch Truppen der ersten und zweiten deutschen Armee 
vorgerückt und hatten an demselben 6. August die Feinde trotz verzweifelter 
Gegenwehr auf den steilen Höhen von Spich er n angegriffen und in die 
Flucht geschlagen. Hierdurch sah sich B a z a i n e, welcher den Oberbefehl 
in Händen hatte, genötigt, sich in die starke Festung Metz zurückzuziehen, 
um von hier aus nach Westen zu marschieren und sich mit Mac Mahon zu 
vereinigen. Da faßte der geniale Moltke den Plan, ihm den Rückzug nach 
Frankreich abzuschneiden und ihn mit allen seinen Truppen in Metz einzu- 
schließen. Es gelang, wenn auch unter großen Opfern. Am 14., 16. und 
18.August tobte der Kampf um Metz, besonders heftig bei Vionville, 
Mars-la-Tour, Gravelotte und St. Privat. Furchtbar war 
der Angriff der Ulanen und Kürassiere bei Vionville. 
Sie haben Tod und Verderben gespien, 
Wir haben es nicht gelitten. 
Zwei Kolonnen Fußvolk, zwei Batterien, 
Wir haben sie niedergeritten.
	        
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