Full text: [Teil 1 = Sexta, [Schülerband]] (Teil 1 = Sexta, [Schülerband])

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durch das Gebirge zeigt einen überraschenden Wechsel der Landschaft. Man 
findet Felskegel von den sonderbarsten Gestalten und Berge mit herrlichen 
Fernsichten; man wandert stundenlang durch liebliche Thäler, die von senk¬ 
rechten Steinwänden und Pfeilern eingefaßt sind. 
Einige Meilen weiter abwärts spiegelt sich die schöne sächsische Königs¬ 
stadt Dresden in den Fluten der Elbe. Bei Meißen zwängt sich diese 
noch einmal durch Gebirgsmassen hindurch und tritt dann bald in die 
norddeutsche Tiefebene ein. In dieser Ebene erhält sie durch die schwarze 
Elster, die schnelle Mulde, die schöne Saale und die seenreiche Havel 
eine solche Wasserfülle, daß sie bei Hamburg die größten Seeschiffe 
tragen kann. 
Ein guter Teil des Elblaufes gehört der preußischen Provinz Sachsen 
an, dann bildet sie auf eine Strecke die Grenze der Mark Brandenburg 
gegen die Provinzen Sachsen und Hannover. 
Gewerbreiche Städte, gewaltige Festungen, alte Burgen, herrliche 
Schlösser und reiche Dörfer spiegeln sich in den Fluten der Elbe. 
Die wichtigste und bedeutendste Stadt im preußischen Sachsenlande 
ist das alte Magdeburg. Schon vor Jahrhunderten hat es sich durch seine 
Macht hervorgethan; aber es erlebte auch traurige und schwere Tage. Im 
Dreißigjährigen Kriege wurde die Stadt von dem General Tilly belagert 
und am 10. Mai 1631 erobert und gänzlich zerstört. 
Bei der märkischen Stadt Wittenberge führt eine mächtige Eisen¬ 
bahnbrücke über den Elbstrom, welche die Provinzen Brandenburg und 
Sachsen verbindet. Je weiter stromabwärts, desto notwendiger sind die 
hohen Deiche, welche auf beiden Seiten des Flusses mit großen Kosten 
erbaut sind. Sie dienen dazu, zur Zeit des Eisganges und der Schnee¬ 
schmelze die angrenzenden Ländereien vor Überschwemmung zu schützen. 
Dennoch richtet das Hochwasser durch Überflutungen und Deichbrüche in 
manchen Jahren großen Schaden an. 
Die Elbe ist als Verkehrsstraße für den Handel von der größten 
Wichtigkeit. Unterhalb der großen Handelsstadt Hamburg mündet sie, fast 
zwei Meilen breit, in die Nordsee. Viele Tausend See- und Handelsschiffe 
aus allen Weltteilen laufen jährlich im Hafen von Hamburg aus und ein. 
Dampfschiffe gehen von hier aus sowohl nach England, Holland, Frank¬ 
reich und Amerika, als auch die Elbe aufwärts nach Magdeburg und 
Dresden, ja auf der Moldau, ihrem Nebenflüsse, selbst bis Prag. So 
kommen die ausländischen Waren stromaufwärts in das Land hinein. Was 
dagegen die rege Fabrikthätigkeit und der Ackerbau des Binnenlandes zur 
Ausfuhr erzeugt, findet zum großen Teil seinen Weg über Hamburg ins 
Ausland. Nach A. Maurer.
	        
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