Full text: [Teil 3 = Kl. 7, [Schülerband]] (Teil 3 = Kl. 7, [Schülerband])

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Der Maushund. 
In Schilda waren die Katzen unbekannt, daher gab es so viele 
Mäuse, daß nichts vor ihnen sicher war. Da begab es sich, daß ein 
Wanderer dort einkehrte, der eine Katze auf dem Arme trug. Der Wirt 
fragte, was das für ein Tier sei, und erhielt die Antwort: „Ein Maus¬ 
hund!" Da ließ der Fremde die Katze laufen, und diese erlegte vor den 
Augen des Wirtes nicht wenig Mäuse. Da fragten die Schildbürger, 
ob der Maushund nicht feil sei, und der Wanderer antwortete: „Feil 
ist mir das Tier nicht; aber da ich sehe, daß ihr dessen so bedürftig 
seid, sollt ihr es um hundert Gulden haben!" Die Bauern waren froh 
über den billigen Preis, zahlten ihn aus, und der Fremde wich schnell 
von dannen, denn er besorgte, der Handel werde sie bald gereuen, und 
lief noch schneller, als er sah, daß einer ihm nachfolgte. Dieser aber 
wollte nur wissen, was der Maushund fressen möchte, denn das hatten 
sie zu fragen vergessen. Der Fremde aber wollte sich nicht verweilen, 
ries ihm also nur zu: „Wie man's beut, wie man's beut!" und lief 
davon. Der Schildbürger aber verstand: „Vieh und Leut", kam also mit 
großem Entsetzen heim, und da war keiner, der nicht das gräßliche Tier 
gern losgeworden wäre. Die Katze indes machte Jagd auf die Mäuse 
des Gemeindekornbodens. Da beschlossen die Schildbürger, lieber einen 
geringen Schaden zu erleiden, als das Leben zu verlieren, und zündeten 
deswegen den Kornboden an, um den Maushund zu verbrennen. Die 
Katze aber sprang ins Nachbarhaus. Das wurde auch angezündet, und 
da sich inzwischen ein starker Wind aufmachte, so verbreitete sich das 
Feuer durch das ganze Dorf, und kein Haus blieb stehen. Der Maus¬ 
hund aber schrie jämmerlich, lief eine Leiter herunter und ins Feld 
hinaus, und hat ihn keiner wieder gesehen. 
Die Schildbürger aber verließen ihr verbranntes Dorf, zogen fort 
und siedelten sich hier und dort mit Weib und Kmd an. Seitdem gibt 
es Schildbürger in der ganzen Welt.
	        
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