fullscreen: [Neuere Geschichte] (Theil 3)

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Nichts ist Süßers als zwei Treue, 
Wenn sie eines worden sein. 
Dies ist's, deß ich mich erfreue, 
Und sie gibt ihr Ja auch drein. 
Mir ist wohl bei höchstem Schmerze, 
Denn ich weiß ein treues Herze. 
Sonett an sich. 
Sei dennoch unverzagt, gib dennoch unverloren, 
Weich deinem Glücke nicht, steh' höher als der Neid, 
Vergnüge dich an dir, auch acht' es für kein Leid, 
Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen. 
Was dich betrübt und labt, halt' Alles für erkoren, 
Nimm dein Verhängniß an, laß Alles unbereut, 
Thu', was gethau sein muß, und eh' man dir's gebeut, 
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren. 
Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke 
Ist sich ein Jeder selbst. Schau alle Sachen an, 
Dies Alles ist in dir; laß deinen eitlen Wahn, 
Und eh' du fürder gehst, so geh' in dich zurücke, 
Wer selbst sein Meister ist und sich beherrschen kann, 
Dem ist die weite Welt und Alles unterthan. 
Auch ein Lied von Opitz mag hier Platz finden, obschon es viel¬ 
leicht den früheren nur als Folie dienen mag. 
Vergnügsamkeit. 
Wohl dem. der, weit von hohen Dingen, 
Den Fuß stellt auf der Eiufalt Bahn, 
Wer seinen Muth zu hoch will schwingen, 
Der stößt gar leichtlich oben an. 
Ein Jeder lobe seinen Sinn, 
Ich liebe meine Schäferin. 
Ein hohes Schloß wird von den Schlägen 
Des starken Donners mehr berührt; 
Wer weit will, fällt oft aus den Wegen 
Und wird durch seinen Stolz verführt. 
Ein Jeder lobe seinen Sinn, 
Ich liebe meine Schäferin. 
Auf großer See sind große Wellen, 
Viel Klippen, Sturm und harter Wind; 
Wer klug ist, bleibet bei den Quellen, 
Die in den grünen Wäldern sind. 
Ein Jeder lobe seinen Sinn, 
Ich liebe meine Schäferin. 
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