Full text: [Teil 3 = Quinta, [Schülerband]] (Teil 3 = Quinta, [Schülerband])

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Zum König des neu eroberten Reiches wurde der edle Gottfried 
von Bouillon gewählt, aber er nahm diesen Titel nicht an, sondern 
nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Leider starb der 
treffliche Held bald darauf in der Blüte des Lebens. 
Friedrich Barbarossa 11-52—1190* 
Das glanzvollste Geschlecht, welches im Mittelalter über Deutsch¬ 
land geherrscht hat, war das der Hohenstaufen. Ihre Stammes¬ 
burg lag in Schwaben auf einem Bergkegel des schwäbischen Jura. 
Der berühmteste Herrscher aus diesem Hause war Friedrich I., 
den die Italiener nach seinem rötlichen Barte Barbarossa, d. h- 
Rotbart, nannten. Er war dreißig Jahre alt, als er zum Throne 
gelangte, und ein echter König, tapfer und gerecht, voll Hoheit und 
Würde. Sein Vorbild war Karl der Große. 
Leider bekümmerte er sich um Deutschland wenig, sondern war 
vor allem daraus bedacht, in Italien seine Herrschaft fest zu begründen. 
Die Städte im nördlichen Italien, besonders die große Stadt Mai¬ 
land, wollten den Befehlen des Herrschers nicht gehorchen und lagen 
in fortwährendem Streite untereinander. Um ihren Übermut zu be¬ 
strafen , machte Friedrich mehrere Züge über die Alpen. Ans dem 
ersten Zuge empfing er vom Papste in Rom die Kaiserkrone, als er 
aber nach Deutschland zurückkehrte, legten ihm die Italiener im Thäte 
der Etsch einen Hinterhalt, aus dem ihn der kühne Pfalzgraf Otto 
von Wittelsbach errettete. Ans einer neuen Heerfahrt schloß er 
das widerspenstige Mailand ein und eroberte es endlich nach vielen 
Kämpfen. Zwar schenkte er den Bewohnern das Leben, aber die 
Stadt wurde zerstört, und die Mailänder mußten sich in vier offenen 
Flecken ansiedeln. Einmal wollten die Bewohner von Susa, welches 
in Italien am Fuße der Alpen liegt, den Kaiser, der nur von wenigen 
Rittern begleitet war, im Schlafe ermorden. Jedoch der treue Hart- 
mann von Siebeneichen legte sich an seiner Stelle ins Bett, und 
Friedrich entfloh in Knechtskleidern. Mittlerweile bauten die Mai¬ 
länder ihre Stadt wieder auf und schloffen mit anderen Städten 
Italiens und dem Papste Alexander III. einen Bund wider den Kaiser. 
Friedrich erschien in Italien; da sein Heer aber noch zn schwach 
war, wollte er den Zuzug des mächtigsten deutschen Reichsfürsten, 
Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Sachsen und Bayern, ab- 
1152 
bis 
1190
	        
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