Full text: [Bd. 1, [Schülerband]] (Bd. 1, [Schülerband])

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und eine Tochter, die waren sehr gut und hatten sich sehr lieb. Der 
Sohn hieß Phrixus, und die Tochter Helle. Der Vater aber 
war böse und verstieß seine Frau, die Mutter der guten Kinder, 
und heirathete eine andere Frau, die hieß Ino und war sehr böse. 
Die behandelte die armen Kinder sehr schlecht, und gab ihnen schlecht 
zu essen, und schlechte Kleider, und schlug sie, obgleich sie gut 
waren, weil sie nach ihrer Mutter weinten. Sie war eine sehr 
böse Stiefmutter. Zuletzt wollte sie den Knaben Phrixus opfern. 
Als er aber zum Atar gebracht war, brachte der Gott Hermes 
einen schönen großen Widder, der hatte Wolle von Gold und konnte 
auf den Wolken laufen. Auf diesen Widder mit dem goldenen Vließ 
setzte Hermes Phrixus und auch seine Schwester Helle, und sagte 
ihnen, sie sollten nach dem Lande Kolchis durch die Luft gehen. 
Der Widder aber wußte den Weg. Die Kinder mußten sich 
mit einer Hand am Horn festhalten, und den andern Arm schlugen 15. 
sie eines um des andern Leib: aber Helle ließ den Bruder los, 
und fiel herunter in die See. Phrixus weinte sehr, weil seine 
gute Schwester todt war, ritt aber immer fort, und kam nach Kol— 
chis. Da opferte er den Widder, und das goldne Vließ nagelte 
er an einen Eichbaum. 
Nachher war in Thessalien ein anderer König, der hieß Pe— 
lias. Der hatte einen Bruder, der hieß Aeson, und dieser einen 
Sohn, der hieß Jason. Jason war jung und ein tapferer Ritter, 
er wohnte bei seinem Vater außer der Stadt. Nun war dem König 
Pelias gesagt worden, ein Mann, der mit Einem Schuh zu ihm 
käme, würde ihm das Königreich nehmen. Da geschah es, daß 
der König Pelias ein Gastmahl gab und Jason dazu einladen 
ließ. Jason mußte durch einen Bach gehen um zur Stadt zu 
kommen, denn es war keine Brücke über den Bach. Es war die 
Nacht ein starkes Gewitter gewesen und hatte sehr stark geregnet; 30. 
der Bach war voll Wasser und floß stark. Da giengen die Bänder 
an seinem Einen Schuh los, und er verlor ihn im Wasser, und 
kam mit Einem Schuüh in des Königs Haus. Als König Pelias 
das sah, erschrack er, und sagte Jason, er solle aus dem Lande 
gehen und nicht wieder zurückkommen, wenn er ihm nicht das goldne 35. 
Vließ brächte. 
Jason war nicht bange und ließ alle tapfere Ritter bitten mit 
ihm zu gehen. Denn um das Vließ zu bekommen, mußte man mit 
bösen Thieren und bösen Menschen kämpfen. 
Jason baute sich ein großes Schiff für sich und seine Gesellen. 40. 
Dabei half ihm die Göttin Minerva, die ihn lieb hatte, und 
schenkte ihm einen Baum zum Mast: wenn Jason den fragte, so 
sagte der ihm, was er thun sollte. 
Das Schiff hieß Argo, und die auf dem Schiff giengen, nennt 
man die Argonauten. Unter den Argonauten war auch Her- 45. 
kules, und zwei Brüder, die hatten Flügel und konnten durch die 
Luft fliegen; und ein Held, der hieß Pollux, der schlug alle zu 
Boden, die mit ihm auf die Faust kämpften. 
Da kamen sie mit dem Schiff nach einem Lande, dessen König 
6.
	        
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