Märchen, Erzählungen, Sagen, Fabeln und Parabeln.
„Wer suchen will im wilden Tann,
manch Waffenstück noch finden kann;
ist mir zuviel gewesen."
26. Der Graf Garin tät ferne schon
den Schild des Riesen schwingen.
„Der hat den Schild, das ist die Krön',
der wird das Kleinod bringen!"
„Den Schild hab' ich, ihr lieben Äerrn!
Das Kleinod hätt' ich gar zu gern,
doch das ist ausgebrochen!"
27. Zuletzt tät man Äerrn Milon sehn,
der nach dem Schlöffe lenkte;
er ließ das Rößlein langsam gehn,
das Äaupt er traurig senkte.
Roland ritt hinterm Vater her
und trug ihm seinen starken Speer
zusamt dem festen Schilde.
28. Doch wie sie kamen vor das Schloß
und zu den Herrn geritten,
macht er von Vaters Schilde los
den Zierat in der Mitten;
das Riesenkleinod setzt' er ein,
das gab so wunderklaren Schein
als wie die liebe Sonne.
29. Lind als nun diese helle Glut
im Schilde Milons brannte,
da rief der König frohgemut:
„Heil, Milon von Anglante!
Der hat den Riesen übermannt,
ihm abgeschlagen Haupt und Hand,
das Kleinod ihm entrissen!"
30. Herr Milon hatte sich gewandt,
sah staunend all die Helle.
„Roland! sag' an, du junger 'Zant,
wer gab dir das, Geselle?"