Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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dreimonatlicher Regierung, am 15. Juni 1888, folgte der kaiserliche Dulder 
seinem großen Vater in die Ewigkeit. Die irdische Hülle des Heimgegangenen, 
der gehofft hatte seinem Volk ein Friedensfürst zu werden, ward in der 
Friedenskirche zu Potsdam feierlich beigesetzt. Allgemein und schmerzlich war 
die Trauer der Deutschen um ihren geliebten Kaiser. „Die Hoheit seiner 
Erscheinung," sagt sein Sohn, unser geliebter Kaiser Wilhelm II., von ihm, 
„der Adel seiner Gesinnung, sein ruhmvoller Anteil an den großen Geschicken 
des Vaterlands und der Heldenmut christlicher Ergebung, mit dem er gegen 
die Todeskrankheit kämpfte, haben ihm im Herzen seines Volkes ein unver¬ 
gängliches Denkmal gesetzt." 
114. Prinz Friedrich Karl. 
Nächst König Wilhelm und „Unserm Fritz" nimmt in der Geschichte der 
Kriege von 1864, 66 und 70 der Prinz Friedrich Karl von Preußen einen 
hervorragenden Platz ein. In der roten Husarenjacke auf feurigem Rappen, 
den Säbel hoch geschwungen, so führt der „Eiserne Prinz", wie er im Volke 
hieß, seine Schwadronen zum Siege. Jeder Zoll ein Kriegsmann, dieser 
Neffe Wilhelms I. Erst zwanzigjährig hatte er sich als Hauptmann in den 
Gefechten des ersten schleswigschen Feldzuges durch persönlichen Mut aus¬ 
gezeichnet; ein Jahr darauf ward er als Major an der Spitze seiner Husaren 
im badischen Aufstande schwer verwundet; aber aus wars noch lange nicht 
mit ihm. Als 1864 der zweite Krieg um Schleswig-Holstein entbrannte, 
übernahm der Prinz, jetzt General der Kavallerie, den Oberbefehl über die 
preußischen Truppen: unter seiner Führung gingen sie über die Schlei, 
er stürmten sie in zwei Stunden die als uneinnehmbar geltenden Düppler 
Schanzen, entrissen sie den Dünen die Insel Alsen. 
Zwei Jahre später brach zwischen Preußen und Österreich der 
Entscheidungskampf um die Herrschaft in Deutschland aus. Da war es 
wiederum Prinz Friedrich Karl, der seine Brandenburger, Pommern und 
Sachsen in sicherer Führung an den Feind' brachte und ihn Schlag auf 
Schlag gegen Königgrätz zurückdrängte. Obgleich die Flügelarmcen der 
Preußen noch nicht heran waren, erwirkte sich der Prinz vom König Wilhelm 
die Erlaubnis hier den doppelt überlegnen Feind in der Front anzugreifen; 
zehn Stunden lang hielten seine Truppen den Andrang der Österreicher aus, 
bis endlich die Armee des Kronprinzen diesen in die Flanke fiel und den 
heißen Kampf in einen glänzenden Sieg verwandelte. 
Im großen Kriege gegen Frankreich vertraute König Wilhelm seinem 
erprobten Neffen das Kommando der zweiten Armee an. Als alles darauf 
ankam, das Heer des Marschalls Bazaine nicht von Metz entrinnen zu 
lassen, hielten Prinz Friedrich Karls preußische Garde, Brandenburger, 
H.-Th. 
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