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Universität Ingolstadt Konrad Celtes aus Wipfeld bei
Würzburg als Lehrer der schönen Wissenschaften. Nach dem
Tode des Königs Mathias Korvinus von Ungarn
(-j- 1490) zog Herzog Georg mit Maximilian I von Oster-
reich, dem nachmaligen deutschen Könige, gegen die Ungarn,
um ihnen die im Jahre 1485 eroberte Stadt Wien zu eut-
reißen. Diese mußten sich nach hartnäckigem Widerstande zur
Räumung Wiens verstehen (1491). Nach Bayern zurück¬
gekehrt, erließ Herzog Georg eine Reihe wohlthätiger Ver^
Ordnungen und stiftete 1495 zur Heranbildung tüchtiger Priester
ein Seminar, das nach ihm Georgianum genannt wurde.
Da ihm in vorgerücktem Alter kein Sohn geboren war,
so setzte er 1496 in einem zu Philipps bürg bei Worms
gefertigten Testamente seine Tochter Elisabeth als einzige
Erbin seiner Güter ein und gab sie 1499 dem Pfalzgrafen
Ruprecht zur Gemahlin. Dieser forderte, als Herzog Georg
1503 starb, alle Besitzungen seines Schwiegervaters. Aber die
Stände von Bayern-Landshut, denen ein Abmahnungs-
schreiben der Münchner Herzöge zugekommen war, ver-
sagten ihm die Huldigung. König Maximilian I, dessen
Entscheidung angerufen wurde, sprach 1504 zu Augsburg die
Landshutsche Erbschaft den Münchner Herzögen AlbrechtIV
und Wolfgang zu und verhängte über Ruprecht, seine Ge-
mahlin und alle Anhänger ihrer Sache die Reichsacht.
Schrecklich wütete nun sowohl in Bayern als in der Rhein-
Pfalz jener zwar kurze, aber sehr leidenschaftlich geführte Krieg,
der den Namen
Landshuler Kröfotgekrieg, 1504—1505,
führt.
Der Graf Emicho von Leiningen, einer von den
Parteigängern der Münchner Herzöge, verheerte im Laufe
dieses Krieges einen großen Teil der Rheinpfalz, und König
Maximilian I schlug 1504 zwischen Schönberg und
Wenzenbach bei Regensburg ein böhmisches Heer, welches
gegen die Herzöge Münchens ziehen wollte. Hierauf
brachte Maximilian die Feste Kufstein in seine Gewalt,
befleckte aber hier seinen Ruf durch die Enthauptung des Schloß-