Das Hildebrandslied
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Leicht magst du dir
6°Nüstung erbeuten
In rühmlichem Kampf
Und Naub gewinnen,
Wo ein Uecht du hast.
Traun, beim Allmächtigen
-oDben im Himmel,
Mit den nächsten freunden
führst du den Streit!
Ich bin hildebrand,
heribrands Lohn!"
7sva wand er vom Ñrme
Gewundene Ninge
Ñus Kaisermünzen,
Oie der König ihm gab,
Der Hunnen Herrscher.
««„Nimm sie mit Huld!"
hadubrand sprach,
Hildebrands Sohn:
„Mit dem Ger soll der Mann
Gabe empfah'n
««Spitze gegen Spitze!
Du sprichst, alter
Hunne, gar listig,
Lockst mich mit Worten
Und denkest mich tückisch
««Mit dem Speere zu treffen.
So lange du lebst,
So lang hast getrogen.
Uns meldeten Männer,
Dom Mittelmeer kommend,
««Die Kunde vernahmen
von einem Kampf:
Tot ist hildebrand,
heribrands Sohn."
hildebrand sprach,
i«»heribrands Zohn:
Mitten im Lchwcrtkampf, der dem
Der Ausgang des Kampfes kann nur ein
fallen, wahrscheinlich der Lohn.
„Weh, waltender Gott,
Wehgeschick naht!
Ich wallete sechzig
Oer Zommer und Winter,
lOöStets stand ich voran
In der Ueihe der Streiter,
Nicht fand ich die Stätte,
Die zu Tode mich streckte.
Nun soll mein trauter
noSohn mit dem Zchwerte
Mich morden — oder
Sein Mörder ich sein."
(hadubrands Antwort fehlt: sie
muß den Vorwurf der Feigheit
ii5 enthalten haben.)
hildebrand sprach,
heribrands Zohn:
„Das wäre der feigste
Im Volke der Goten,
i2oOer den Kampf verweigere,
Der keck dich gelüstet.
Zo entscheide die Schlacht
Und der Sturm der Hoffe,
Wer von uns beiden
i2öDer Beute sich rühme,
Wer die Nüstungen beider
Leute erringe!"
Da schossen zuerst sie
Die Lschenstangen,
isoDaß fest in den Schilden
Schauernd sie starrten.
Dann zusammen sie stoben.
Die Streitaxt erklang.
Schmerzlich sie schlugen
issvie weißen Schilde:
Zerspalten in Stücke
Das Lindenholz sprang — —
Lauzenkampf folgte, bricht das Lied ab.
tief-trauriger gewesen sein: Liner ist gc-
(R. panksladt.)