Full text: Von der Urzeit bis zum Ende des 17. Jahrhunderts (Band 1, [Schülerband])

Das Hildebrandslied 
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Leicht magst du dir 
6°Nüstung erbeuten 
In rühmlichem Kampf 
Und Naub gewinnen, 
Wo ein Uecht du hast. 
Traun, beim Allmächtigen 
-oDben im Himmel, 
Mit den nächsten freunden 
führst du den Streit! 
Ich bin hildebrand, 
heribrands Lohn!" 
7sva wand er vom Ñrme 
Gewundene Ninge 
Ñus Kaisermünzen, 
Oie der König ihm gab, 
Der Hunnen Herrscher. 
««„Nimm sie mit Huld!" 
hadubrand sprach, 
Hildebrands Sohn: 
„Mit dem Ger soll der Mann 
Gabe empfah'n 
««Spitze gegen Spitze! 
Du sprichst, alter 
Hunne, gar listig, 
Lockst mich mit Worten 
Und denkest mich tückisch 
««Mit dem Speere zu treffen. 
So lange du lebst, 
So lang hast getrogen. 
Uns meldeten Männer, 
Dom Mittelmeer kommend, 
««Die Kunde vernahmen 
von einem Kampf: 
Tot ist hildebrand, 
heribrands Sohn." 
hildebrand sprach, 
i«»heribrands Zohn: 
Mitten im Lchwcrtkampf, der dem 
Der Ausgang des Kampfes kann nur ein 
fallen, wahrscheinlich der Lohn. 
„Weh, waltender Gott, 
Wehgeschick naht! 
Ich wallete sechzig 
Oer Zommer und Winter, 
lOöStets stand ich voran 
In der Ueihe der Streiter, 
Nicht fand ich die Stätte, 
Die zu Tode mich streckte. 
Nun soll mein trauter 
noSohn mit dem Zchwerte 
Mich morden — oder 
Sein Mörder ich sein." 
(hadubrands Antwort fehlt: sie 
muß den Vorwurf der Feigheit 
ii5 enthalten haben.) 
hildebrand sprach, 
heribrands Zohn: 
„Das wäre der feigste 
Im Volke der Goten, 
i2oOer den Kampf verweigere, 
Der keck dich gelüstet. 
Zo entscheide die Schlacht 
Und der Sturm der Hoffe, 
Wer von uns beiden 
i2öDer Beute sich rühme, 
Wer die Nüstungen beider 
Leute erringe!" 
Da schossen zuerst sie 
Die Lschenstangen, 
isoDaß fest in den Schilden 
Schauernd sie starrten. 
Dann zusammen sie stoben. 
Die Streitaxt erklang. 
Schmerzlich sie schlugen 
issvie weißen Schilde: 
Zerspalten in Stücke 
Das Lindenholz sprang — — 
Lauzenkampf folgte, bricht das Lied ab. 
tief-trauriger gewesen sein: Liner ist gc- 
(R. panksladt.)
	        
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