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Afrika.
schließt sich südlich der niedrige Sudan an, welcher den
Uebergang zum südafrikanischen Hochlande bildet; in demselben
befindet sich der große See Tschad. Im Südosten und Süd¬
westen reichen von Südafrika her zwei Gebirgsländer nach
Nordafrika herein. Im Südwesten ist der hohe Sudan, der
vom Konggebirge gebildet wird und sich an der Nordseite
des Meerbusens von Guinea hinzieht; sein südlicher Abfall geht
zur Küstenlandschaft von Ob er guinea; an seinem westlichen
Fuße liegt das Tiefland Sen eg am bien, durch welches der
Senegal und der Gambia zum Ocean fließen; nach Osten
hin entsendet er den D sch o liba, der unter dem Namen
Ouorra durch einen Theil des niedern Sudan fließt, sich dann
südwärts wendet und als Niger in den Busen von Guinea
mündet. Im Südosten, am Eingang dcö rothen Meeres, ist das
Alpland Abessynien oder Habe sch. Von demselben laufen
zwei niedrige Bergzüge nordwärts zwischen dem rothen Meer
und der Sahara hin und bilden die Thallandschaftcn Nubien
und Egypten; durch dieselben fließt der Nil, der seine Quel¬
len theils in Habcsch, theils im südafrikanischen Hochlande hat,
dem mittelländischen Meere zu. Im Norden der Sahara, am
mittelländischen Meer, sind zwei getrennte Hochländer, östlich
das Barkaland und westlich die Berber ei mit dem Atlas¬
gebirge. , ,
4) Egypten.
Egypten besteht aus dem untern Nilthal und dem Delta¬
land, das der Nil bildet, indem er sich vor seiner Mündung in
mehrere Arme theilt. Der Nil überschwemmt das Land jährlich
regelmäßig und verleiht ihm eine große Fruchtbarkeit; es erzeugt
vorzüglich Getraide, Reiß und Baumwolle. Die Bergzüge,
welche das Thal bilden, sind kahl und unfruchtbar, und das
Deltaland stößt westlich und östlich an die Wüste. Der Chamsin
weht; in Oberegypten regnet cs fast nie. Im Nil leben Kro¬
kodile und Flußpferde. — Die muhamedanischen Araber, welche
früher das Land eroberten, bilden jetzt die Mehrzahl der Be¬
völkerung ; die älteren Einwohner desselben, die Kopten, sind
Christen. Es wird von einem türkischen Pascha beherrscht.
Die Hauptstadt ist Cairo, rechts am Nil in Mittelegypten.