Full text: Von Goethe bis zur Gegenwart (Band 2, [Schülerband])

98 ßSlßS!(22)021 Johann Christoph Friedrich Schiller. ILQLQLQLQLQ 
19. „Doch schnell erfrisch' ich ihren Mut; 
Sie fassen ihren Feind mit Wut, 
Indem ich nach des Tieres Lende 
Aus starker Faust den Speer versende; 
Doch machtlos, wie ein dünner Stab, 
Prallt er vom Schuppenpanzer ab; 
Und eh' ich meinen Wurf erneuet, 
Da bäumet sich mein Roß und scheuet 
An seinem Basiliskenblick 
Und seines Atems gift'gem Wehen, 
Und mit Entsetzen springt's zurück, 
Und jetzo war's um mich geschehen. — 
20. „Da schwing' ich mich behend vom Roß, 
Schnell ist des Schwertes Schneide bloß; 
Doch alle Streiche sind verloren, 
Den Felsenharnisch zu durchbohren. 
Und wütend mit des Schweifes Kraft 
Hat es zur Erde mich gerafft; 
Schon seh' ich seinen Rachen gähnen, 
Es haut nach mir mit grimmen Zähnen, 
Als meine Hunde, wutentbrannt, 
An seinen Bauch mit grimm'gen Bissen 
Sich warfen, daß es heulend stand, 
Von ungeheurem Schmerz zerrissen. 
21. „Und eh' es ihren Bissen sich 
Entwindet, rasch erheb' ich mich, 
Erspähe mir des Feindes Blöße 
Und stoße tief ihm ins Gekröse 
Nachbohrend bis ans Heft den Stahl. 
Schwarzquellend springt des Blutes Strahl; 
Hin sinkt es und begräbt im Falle 
Mich mit des Leibes Riesenballe, 
Daß schnell die Sinne mir vergehn. 
Und als ich neugestärkt erwache, 
Seh' ich die Knappen um mich stehn, 
Und tot im Blute liegt der Drache." 
22. Des Beifalls lang' gehemmte Lust 
Befreit jetzt aller Hörer Brust, 
So wie der Ritter dies gesprochen;
	        
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