Knüttel, den er mitgebracht hatte, und streifte sich die Ärmel 
auf. Aber da hatte der zornige Hund auch schon sein Bein 
gepackt. Der Slowak schrie und lief zur Treppe, dabei schlug 
er mit dem Knüttel wie ein Rasender um sich und das Unglück 
wollte, daß er dem armen Flaps ein Bein zerschlug. Der ließ 
den Ausreißenden los und dieser rannte nun so schnell er konnte, 
und Flaps mit seinen drei Beinen vermochte ihn nicht einzu⸗ 
holen. „Wartet nur,“ schrie der Slowak von weitem, „das will 
ich euch gedenken!“ Und er wurde kleiner und kleiner auf der 
Heide, bis er verschwand. 
Diesmal feierten die Hühner kein Fest. „Ach,“ sagte alles 
traurig, „wir sehen nun schon, daß wir die Mäuse nicht be— 
zwingen werden.“ Dazu lag der arme Flaps krank und es dauerte 
ein paar Tage, ehe er geheilt war; lahm blieb er nachher doch 
auf dem zerschlagenen Beine. Und eines Morgens geschah es, 
daß Merx auf seinem Schornsteine wieder krähte: „Kikeriki 
— da kommen sie!“ „Wer kommt denn?“ fragten alle ganz 
erschrocken. „Soldaten in blauen Kitteln und Zipfelmützen, 
sie tragen Mistgabeln und der schwarze Teufel ist ihr General.“ 
Da flogen alle Hühner auf das Dach hinauf und sahen den Slo— 
waken mit einer Menge Bauern kommen, gerade auf die Hühner— 
burg zu. Als sie die Nachricht davon zu Flaps hinunter brachten, 
sagte dieser: „Der Schuft von einem Slowaken hat uns verraten. 
Nun müssen wir auswandern. Macht euch fertig und seid 
guten Mutes; wir hätten wegen der Mäuse doch nicht lange 
mehr hier bleiben können!“ Schnell nahmen die Hühner noch 
so viel Getreide in den Kropf als sie konnten, und dann machte 
sich alles davon. Wie die Bauern ankamen und im ganzen 
Hause nichts fanden als ein Häuflein Körner, wurden sie zornig 
auf den Slowaken und schlugen ihn windelweich — und als 
sie die Körner teilten, kamen fünf auf jeden; die nahmen sie mit 
und die Mäuse konnten nun auf dem Messer pfeifen. 
Viktor Blüthgen. 
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