Full text: Von Goethe bis zur Gegenwart (Band 2, [Schülerband])

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280 ßsißaQSßSßSQä eduard fflörike. 
Manch falber Blitz hat mich gestreift, 
Der Frost mein' roten Kamm bereift, 
Anch manchen liebeil Sommertag, 
Da man gern Schatten haben mag, 10 
Hat mir die Sonne unverwandt 
Auf meinen goldigen Leib gebrannt. 
So ward ich fchwarz für Alter ganz, 
Und weg ist aller Glitz und Glanz. 
Da haben sie mich denn zuletzt 
Verachtet und schmählich abgesetzt. 
Meinthalb! so ist der Welt ihr Lauf, 
Jetzt tun sie einen andern 'nauf. 
Stolzier', prachtier' und dreh' dich nur! 
Dir macht der Wind noch andre Cour. 20 
Ade, o Tal, du Berg und Tal! 
Rebhügel, Wälder allzumal! 
Herzlieber Turn und Kirchendach, 
Kirchhof und Steglein übern Bach! 
Du Brunnen, dahin spat und früh 
Öchslein springen, Schaf' und Küh', 
I Hans hinterdrein kommt mit dem Stecken, 
Und Bastes Evlein auf dem Schecken! 
— Ihr Storch' und Schwalben, grobe Spatzell, 
Euch soll ich nimmer hören schwatzen! 30 
Lieb deucht mir jedes Drecklein itzt, 
Damit ihr ehrlich mich beschmitzt. 
Ade, Hochwürden, Ihr Herr Pfarr, 
Schulmeister auch, du armer Narr! 
Aus ist, was mich gefreut so lang', 
Geläut' und Orgel, Sang und Klang. 
Von meiner Höh' so fang ich dort 
Und hätt' noch lang' gesungen fort, 
Da kam so ein krummer Teufelshöcker, 
I Jch schätz', es war der Schieferdecker, 
Packt niich, kriegt nach manch hartem Stoß 
Mich richtig von der Stange los. 
Mein alt brestHafter Leib schier brach, 
Da er mit mir fuhr ab dein Dach 
Und bei den Glocken schnurrt' hinein; 
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