Full text: Von Goethe bis zur Gegenwart (Band 2, [Schülerband])

416 ßSßgJßSIGSßSlßS Paul yeyle. 
2. In der feuchten Schlucht ihre Mäntel wehn, 
Scharf von den Höhn tönet der Wind. 
Ihre Lanzen drohn, ihre Augen fpähn — 
Kein baskischer Hut in den Klippen zu fehn — 
Und die Baskenpfeile, die fliegen geschwind. 
3. Sie reiten über den ganzen Tag 
Traurigen Pfad, hastigen Ritt. 
Endlos dünkt sie der Tannenhag, 
Und das Maultier braucht schon der Geißel Schlag, 
Und das schnaufende Roß geht müden Schritt. 
4. Da neigt sich der Weg. Aus den Klüften wild, 
Plötzlich gesenkt, führt er zu Tal. 
Da liegt zu Füßen, ein schimmernd Bild, 
An die Berge geschmiegt das weite Gefild, 
Falter fliegen im Sonnenstrahl. 
5. Der Abend, wie lau, und die Wiesen, wie grün! 
Ulmengezweig wieget die Luft. 
Jasmin und gelbe Narzissen blühn, 
Und die Halden entlang die Rosen glühn — 
Die Näh' und Weite schwimmen in Duft. 
6. Da wird den Mauren das Herz bewegt. 
Seliger Zeit gedenken sie, 
Wo sie Haurans schlanke Gazellen erlegt, 
Wo sie Märchen gelauscht und der Liebe gepflegt 
Und die Rosen gepflückt vom Engadi. 
7. Und sie steigen hinab^ und es löst sich das Heer. 
Liebliche Luft säuselt sie an; 
Wie in Rosenhainen um Bagdad her, 
Wo die Schwüle lindert der Hauch vom Meer, 
So haucht aus dem Grunde der See heran. 
8. Ihre klugen Sorgen — wie bald sie vergehn! 
Waffen und Wehr werfen sie ab. 
Ihre Sinne berauscht wie vom Wiedersehn; 
Sie schweifen umher, wo die Rosen stehn, 
Sie tauchen zum Bad in den See hinab.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.