Iß Zeitalter des krassen Absolutismus (von 1648—1740).
M-wdun. zu einem Bunde mit Frankreich zn gewinnen, der angeblich Erhaltung
'«sä. beä WestfälilchkN Friedens und gegenseitige Verteidigung bezweckte, tat¬
sächlich aber den deutschfeindlichen Absichten beS Stifter« bleute. Dieser
Rheinbund", dem die drei geistlichen Kurfürsten, beide Hessen. Braun-
schweig, Pfalz-Nenburg, der König von Schweden als Herzog von Bremen
und Serben, kurze Zeit auch der Kurfürst von Brandenburg angehörten,
zerfiel wieder. Gerade in jenem Jahre der Schmach erhob der Branden-
burger kräftig seine Stimme für die Ehre Deutschlands, bas „unter dem
Vormunde der Religion unb ber Freiheit gar zu jämmerlich zugerichtet
(ei Was finb Rhein, Weser, Elbe und Oderstrom nunmehr anders als
r ' fremder Nationen Gefangene?" „Gedenke," - ft> schließt bie Schrift des
Fürsten — „daß bu ein Tonischer bist,"
tiudwigs XIV. Selbstregierung (1661—1715).
S 13. innere Politik. Verwaltung. Als Mazariii starb (1661),
»»n-üdwig-überraschte ber 23 jährige Konig bie Minister durch die bündige Er-
Regierung. bflp ct „„„ nun an „selbst regiere", künftighin nur ihren
Rat nach Ermessen einholen werde, baß sie überhaupt nur feine Be¬
fehle zn erwarten nnb zu vollziehen hätten. Noch mehr verblüffte er
alle durch die Tatkraft, mit der er biefe Willenserklärung ausführte
Nicht bloß alles zu genießen, wozu er sich traft seiner Herrschergewa
für befugt hielt, fondern zu befehlen unb zu tun was fem |?mWet=
bewußtseiu, fein Selbstgefühl, feine Selbst,ucht unb fem hochftieg übet
Ehrgeiz für gut befanben, erachtete er als baS unantastbare Vorrecht bes
Königs, besten Person Mittelpunkt bes ganzen Staatslebei.Sja der Staat
selbst sei Vielleicht hat Ludwig das stolze Wort „L Etat cest moi
nicht gesprochen, sicher hat er es in der inneren wie m der äußeren Po¬
litik unb in ber Willkür, mit ber er seinen Öetbenfchaften huldigte und
huldigen ließ, bewahrheitet. Vvr der Majestät des Sonnengottes (le ro.
soleil) beugte sich alle« in anbetender Unterwürfigkeit; um feine Gnade
bettelte man, feine Ungnade vernichtete. Unter bem blenbenben Glänze
des Erhabenen atme» und dienen zn bürfen, sollte Wohlfahrt und Gluck
der Untertanen sein. Der nngcmeffenen Pracht, mit der ->°r Konig sich
umgab dem Prunk feiner Schloffer. die unter dem stillen Fluche von
„ „. 'Jausenben erstanden, dem bis zur Lächerlichkeit peinlichsten Hofzeremou.ell
° entsprach das allezeit würdevolle Auftrete? unb Reden des Gebieter«, der
selbst seine Mißachtung des Sittengesetzes mit den trügerischeri Hu
äußeren Auslandes zu umkleiden verstand. Ludwigs XIV. Beispiel hat
nicht bloß auf bie französische Gesellschaft entsittlichend gewirtt. sondern
afö tonangebenb die Höse seiner zahlreichen Nachahmer außerhalk.Frau kreuch«
mit seinem Gifte angesteckt, bem Alamobeiresen m Etikette fit.etbung
Prunksucht, Üppigkeit, ©ittenlosigkeit unb Tyrannei. Das tfranzofeln m