fullscreen: Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen

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„Nunmehr will sie zu langsam gehen, 
Das wäre fein! — wie helf’ ich ihr?“ 
Er rückt am kleinen Zifferblättchen, 
Hält sie dann altklug an das Ohr: 
„Der ganze Schlag ist falsch!“ —er nimmt sie nochmals vor 
Und künstelt unten an dem Kettchen, 
Stößt in die Räderchen und rüttelt, rückt und dreht 
So lange, bis sie stille steht. 
Es ging ihm, wie es jedem geht, 
Der etwas meistern will, wovon er nichts versteht. 
Lichtwer. 
188. Die Heisze Zone. 
Die heiße Zone umfaßt etwa zwei Fünftel der gesamten Ober¬ 
fläche der Erde. Man nennt sie auch wohl die tropische Zone 
und demgemäß die in ihr liegenden Länder Tropenländer. Solche 
sind z. B. Südarabien, Vorderindien, Hinterindien in Asien, 
ferner Brasilien und Peru in Südamerika, Westindien und das 
Festland von Mittelamerika, der nördliche Teil von Neu-Holland 
und die großen Inseln im Norden desselben. Afrika gehört 
größtenteils der heißen Zone an; von Europa reicht kein Teil 
in dieselbe hinein. 
Da von der Wärme hauptsächlich das Gedeihen der 
Pflanzen abhängt, so ist es erklärlich, daß die Pflanzenwelt in 
der heißen Zone sich unterscheidet von der in den gemäßigten 
Zonen. Nicht bloß, daß viel mehr Gattungen von Gewächsen 
gefunden werden, auch ihr Aussehen ist ein anderes. Die Blätter 
sind größer, die Blumen prachtvoll und duftend. Sehr zahlreich 
sind die immergrünen Pflanzen. Viele Gewächse erreichen eine 
außerordentliche Höhe; 50 Meter hohe Palmen, 12 bis 1b Meter 
hohe Farnkräuter und Gräser sind nicht selten. Selbst die 
Säfte der Pflanzen veredeln sich, so daß man von ihnen köst¬ 
lichen Balsam und herrliche Gewürze gewinnen kann. In der 
heißen Zone wächst die nützliche Baumwollenstaude, die zu den 
meisten unserer Kleidungsstücke den Stoss liefert, ferner das 
Zuckerrohr, der Kaffeebaum, der Gewürznelkenbaum, der Zimt¬ 
baum, der Pfefferstrauch u. a. m. 
Ebenso merkwürdig ist die Tierwelt in der heißen Zone. 
In den Niederungen Ostindiens haust der schöngefleckte Königs¬ 
tiger, das grausamste der Raubtiere. Mit Leichtigkeit schleppt 
er ein Pferd oder einen Stier im Rachen fort. Seinen Kops 
steckt er tief in die zerrissene Beute und saugt gierig das Blut.
	        
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