II. Volkstümliche Lieder. A. Geschichtliche Lieder.
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4. Der Kaiser sprach: „Der Wein
schmeckt mir,
Das sag' ich ohn' Bedenken;
Und wer des edlen Weines hier
Genug mir wollte schenken,
Dem gab' ich meine Krön' zum Dank!"
Er sprach es —schwieg — und — trank
und trank
Beim Königstuhl zu Rhense.
5. „Wohlan, den Handel geh' ich ein!"
Sprach Ruprecht mit Behagen.
»Ich will statt Euer Kaiser sein
Und Eure Krone tragen:
Bier Fuder, dünkt mich, sind genung;
Die dienen Euch derweil zum Trunk
Beim Königstuhl zu Rhense." —
6. „Nimm Zepter, Hermelin und
Krön';
Nimm alles, was ich trage!
Doch quält dich Zwietracht einst und
Hohn,
So denk' an mich und sage:
Der Wein ist mehr als Kronen
wert;
Das hat ein Kaiser mich gelehrt
Beim Königstuhl zu Rhense."
2. Die Hufstten vor Naumburg.
(1832.)
Von K. Lenftrth.
..1. Die Hussiten zogen vor Naumburg,
Uber Jena her und Kambnrg;
Alls der ganzen Vogelwies'
Sah man nichts als Schwert und Spieß,
An die hunderttausend.
2. Als sie nun vor Naumburg lagen,
War darin ein Schrei'n und Klagen,
Hunger quälte, Durst tat weh,
Und ein einzig Lot Kaffee
Kam auf fünfzehn Pfennig.
3. Als die Not nun stieg zum Gipfel,
Faßt' die Hoffnung man beim Zipfel,
Und ein Lehrer von der Schul'
Sann auf Rettung und verful
Endlich auf die Kinder.
4. „Kinder," fpracher, „ihr seid Kinder,
Unschuldsvoll und keine Sünder;
Ich führ' zum Prokop euch hin,
Der wird nicht so grausam sin,
Euch zu massakrieren."
5. Dem Prokopen tät es scheinen,
Kirschen kauft' er für die Kleinen.
Zog darauf sein blankes Schwert,
Kommandierte: „Rechtsum kehrt!"
Hinterwärts t»ou Naumburg.
6. Und zu Ehren des Miraknl
Ist alljährlich ein Spektakul.
Wer kennt nicht das Kirschenfest,
Wo man 's Geld in Zelten läßt?
Freiheit, Viktoria!
Georg von Frundsberg. (A. Hoffmann von Fallersleben.) Siehe S. 214.
Des frommen Landsknechts Morgcnlied. (A. Hoffmann von Fallersleben) Siehe S. 214.
Die Schlacht von Pavia. (A. Hoffmann von Fallersleben.) Siehe S. 215.
3. Zum Gedächtnis des Aufrufs der Freiwilligen
am 3. Hornung 1813.
Von Fr. Förster.
1. Frischauf zum fröhlichen Jageu! Verklungen sind die Lieder,
So rief der Hörner Klang, Die blanken Waffen ruh'n;
So rief in frohen Tagen . Wir aber fragen wieder:
Der muntre Jagdgesang; Wo sind die Jäger nun?