Full text: [Band 1, [Schülerband]] (Band 1, [Schülerband])

Co eorara0——c 100. Das Habermus coror 2 2e[ 2 
Aber was sie strickt? He, Gwülch us himmlische Düfte! 
's tröpflet scho, ne Sprützerli chunnt; druf regnet's gar sölli. 
35.'s Chiimli trinkt bis gnueg; druf e weiht e Lüftli und trochnet's, 
Und es seit: „Jez gangi nümmen untere Bode, 
Um kei Pris! Do blibi, geb, was no us mer will werde!“ 
Esset, Chindli, gsegn' es Gott! und wachset und trüeihet! 
's wartet herbi Zit ufs Chiimli. Wulke an Wulke 
Stöhn am Himmel Tag und Nacht und d' Sunne verbirgt si. 
Uf de Berge schneit's und witer niede hurniglet's. 
Schocheli schoch! wie schnatteret iez und briegget mi Chümli. 
Und der Boden isch zue und s het gar chündigi Nahrig. 
„Isch denn d' Sunne gstorbe“, seit es, „daß sie nit cho will? 
Oder förcht sie au, es frier sie? Wäri doch bliebe, 
Woni gsi bi, still und chlei im mehlige Chörnli 
Und deheim im Boden und in der füechtige Wärme!“ 
Lueget, Chinder, so goht's! Der werdet au no so sage, 
Wenn der use chömmet und unter fremde Lüte 
do. Schaffe müent und reblen und Brot und Plunder verdiene! 
„Wäri doch deheim bi'm Müetterli, hinterem Ofe!“ 
Tröstich Gott! 's nimmt au en End und öbbe wird's besser, 
Wie's im Chiimli gange isch. Am heitere Maitag 
Weiht's so lau und d' Sunne stigt so chräftig vom Berg uf 
zb. Und sie luegt, was 's Chiimli macht, und git em e Schmützli. 
Und iez isch ss em wohl und 's weiß nit z'blibe vor Freude. 
15. 
Nootno prange d'Matte mit Gras und farbige Blueme; 
Nootno duftet Chriesibluest und grünet der Pflumbaum, 
Nootno wird der Rogge buschig, Weizen und Gerste, 
so Und mi Häberli seit: „Do blibe jo nit dehinte!“ 
Nei, es spreitet Blättli us, wer het em si gwobe? 
Und iez schießt der Halm, — wer tribt in Röhren an Röhre 
's Wasser aus de Wurzle bis in die saftige Spitze? 
Endli schlieft en Ähri us und schwankt in de Lüfte. — 
6s. Sag mer au ne Mensch, wer het an sidene Fäde 
Do ne Chnöspli ghenkt und dört mit chünstlige Hände? 
D' Engeli, wer denn sust? Sie wandle zwüsche de Furen 
Uf und ab vo Halm zue Halm und schaffe gar sölli. 
Jez hangt Bluest an Bluest am zarte schwankigen Ähri 
wo Und mi Haber stoht, as wie ne Brüütli im Chilchstuhl. 
Jez sin zarti Chörnli drin und wachsen im stille, 
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