——— —— ——— 10. Moses. JJ JJ J ⏑ò’J ⏑
2. Und Moses schlug mit dem Stab in den Schwall,
Da türmte der Herr die Slut zum Wall,
Und das Volk des Herrn durch die Gasse zog,
Und auf beiden Seiten stand das Gewog',
Und drüben flehte nicht einer.
Z. Und Pharao kam an das Ufer gebraust,
Auf der Lippe den Grimm, das Schwert in der Saust;
Sein strahlendes Zeer, weit kam's gerollt,
Und Roß und Reiter war eitel Gold!
„Nun, König der Könige, rette!“
4. Und hinab in das Meer mit Wagen und Troß!
Doch vornen sprengte des Todes Roß,
Und als in der Gasse ritt Mann an Mann,
Aufbrüllten die Wogen und schlossen sich dann
Hoch über ihr altes Bette.
5. Schwer war der Harnisch und tief die See,
Nicht Roß noch Reiter kam wieder zur Höhl.
Und Juda kniet und der Herr war nah',
Und es sanken die Wasser und lagen da,
Und still ward's über der Glätte.
Moritz Graf von Strachwitz.
10. Moses.
1. „Nur Wasser!“ schrie das Volk
— „Wir sterben!“
Und Moses sah die dürre Erde,
Das ehr'ne Blau: „Bist du Jehova,
So nahe mir, so sprich dein Werde!
2. So leihe meinem Arme Kräfte,
Daß ich aus Steinen Wasser schlage,
Daß ich vom sichern Tod errette,
Mein armes Volk, das schwache, zage!
3. Du hast mich auserwählt,
Jehova,
Und willst mich nun so ganz verlassen,
Daß, die ich führte, mich im Tode
Mit Fluch beladen und mit Hassen.
4. Lehr' mich verzweifeln nicht,
Jehova!
Hier steh' ich Mensch im Wüsten⸗
sturme,
Ich führ' ein Volk — gewähre Gnade,
So viel wie deinem leßten Wurme!
5. Es wissen nicht die mir vertrauen
Von smeiner Seele heißen Qualen,
Wie einsam ich und still verschmachte
In meines Zweifels Wüstenstrahlen.
6. Du hast gerufen mich, Jehova,
Und ich gehorchte — meiner Schwäche
Uneingedenk — daß ich befreite
Mein Volk und seine Ketten bräche.
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