Friedrich von Hardenberg.
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7. Hoch weht das Kreuz im Siegspaniere,
Und alte Helden stehn voran.
Des Paradieses sel'ge Türe
Wird frommen Kriegern aufgetan;
Ein jeder will das Glück genießen,
Sein Blut für Christus zu vergießen.
8. Zum Kampf ihr Christen! Gottes Scharen
Ziehn mit in das gelobte Land,
Bald wird der Heiden Grimm erfahren
Des Christengottes Schreckenshand.
Wir waschen bald im frohen Mute
Das heil'ge Grab mit Heidenblute.
s. Die heil'ge Jungfrau schwebt, getragen
Von Engeln, ob der wilden Schlacht,
Wo jeder, den das Schwert geschlagen,
In ihrem Mutterarm erwacht.
Sie neigt sich mit verklärter Wange
Herunter zu dem Waffenklange.
io. Hinüber zu der heil'gen Stätte!
Des Grabes dumpfe Stimme tönt!
Bald wird mit Sieg und mit Gebete
Die Schuld der Christenheit versöhnt!
Das Reich der Heiden wird sich enden,
Ist erst das Grab in unsern Händen.
Schriften, Tl. I (Heinrich von Ofterdingen, I), S. 48 ff.
43. Bergmannslieder.
1.
1. Der ist der Herr der Erde,
Wer ihre Tiefen mißt
Und jeglicher Beschwerde
In ihrem Schoß vergißt;
2. Wer ihrer Felsenglieder
Geheimen Bau versteht
Und unverdrossen nieder
Zu ihrer Werkstatt geht.
3. Er ist mit ihr verbündet
Und inniglich vertraut
Und wird von ihr entzündet,
Als wär' sie seine Braut.
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