die guten Zwerglein und sprachen: „Hüte dich vor deiner Stiefmutter, die wird 
bald wissen daß du hier bist; laß ja niemand herein.“ 
Die Königin aber, nachdem sie Sneewittchens Lunge und Leber glaubte 
Pegessen zu haben, dachte nicht anders, als wieder die Allerschönste zu sein, und 
trat vor ihren Spiegel und sprach: 
„Spieglein, Spieglein an der Wand, 
Wer ist die Schönste im ganzen Land?“ 
Da antwortete der Spiegel: 
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier; 
Aber Sneewittchen über den Bergen 
Bei den sieben Zwergen 
Ist noch tausendmal schöner als Ihr.“ 
Da erschrak sie, denn sie wußte, daß der Spiegel keine Unwahrheit sprach, und 
tu. daß der Jäger sie betrogen hatte, und Sneewittchen noch am Leben war 
da sann und sann sie aufs neue, wie sie es umbringen wollte; denn so 
ne sie nicht die Schoͤnste war im ganzen Land, ließ ihr der Neid keine Ruhe. 
als sie sich endlich etwas ausgedacht hatte, färbte sie sich das Gesicht und 
eidete sich wie eine alle Krämerin, und war ganz unkenntlich. In dieser Gestalt 
ing sie über die sieben Berge zu den sieben Zwergen, klopfte an die Thür und 
tief: „Schöne Ware feil! feil!“ Sneewittchen guckte zum Fenster heraus und 
be Guten Tag, liebe Frau, was habt Ihr zu verkaufen?“ Gute Ware, 
Pne Ware,“ anwortete sie, „Schnürriemen von allen Farben,“ dabei holte sie 
en hervor, der aus bunter Seide geflochten war. „Die ehrliche Fraͤu kaun 
hteinassen⸗ dachte Sneewittchen, riegelte die Thür auf und kaufte sich den 
n Schnürriemen. „Kind,“ sprach die Alte, wie du aussiehst! Komm, ich 
b dich einmal ordentlich schnuͤren Sueewinchen hatte kein Arg, stellte sich 
sie und ließ sich mi dem neuen Schnürriemen schnüren; aber die Alte schnürte 
wind und schnürte so fest, daß dein Sneewittchen der Atem verging, und es 
r tot hinfiel. „Nun hist du die Schönste gewesen“, sprach sie Und eilre hinaus. 
abe Nicht lange darauf, zur Abendzeit, kamen die sieben Zwerge nach Haus; 
wie erschraken sie, als sie ihr liebes Sneewitlchen auf der Erde liegen sahen, 
n regte und bewegle sich nicht, als wäre es l Sie hoben es in die Hoͤhe, 
* weil sie sahen, daß es fest zugeschnürt war, schnitten sie den Schnürriemen 
un da fing es an, ein wenig zu atmen und ward nach und nach wieder 
an ig. Als die Zwerge hörten, was geschehen war, sprachen sie: „Die alte 
merfrau war niemand als die gonlos⸗ Königin; hüte dich und laͤß keinen 
herein, wenn wir nicht bei dir sind⸗ 
Sp as höse Weib aber, als es nach Hause gekommen war, ging vor den 
Spiege u ch Hause gekomn ging 
iulen Spieglein an der Wand, 
d Wer ist die Schönste im ganzen Land?“ 
a antwortete er wie sonst: 
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier; 
Aber den en serß 
Bei den sieben Zwergen 
Ald Ist noch tausendmal schöner als Ihr.“ 
90 das hörte, lief ihr alles Blut zum Herzen, so erschrak sie; denn sie sah 
vil aß Sneewittchen wieder lebendig geworden war. „Nun aber,“ sprach sie, 
* u etwas aussiunen, das dich zu Grunde richten soll“, und mit Hexenkünsten, 
nahn rstand machte sie einen giftigen Kamm. Dann verkleidete sie sich und 
die Gestalt eines andern alten Weibes an. So ging sie hin über die