Full text: Von Wulfila bis zur Sturm- und Drangzeit (1, [Schülerband])

Kudrun 
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Dô sprach der vil hère: ‘ich wil dir verjehen: 8 
Hilden dîne muoter hân ich gesunt gesehen, 
dô si dir her daz grœzest vrumte her ze lande, 
daz witewe oder künne durch lieber vriunde willen ie gesunde.' 
Dô sprach diu waget edele: ‘bote du vil lier, 9 
la dich des niht verdriezen: ich wil dich vrâgen mêr. 
lebet noch indert Ortwîn, der künic von Nortlande, 
und Herwìc min vriedel? diu mære ich harte gerne erkunde.’ 
Dô sprach der engel hère: ,daz tuon ich dir wol kunt. 10 
Ortwîn und Herwìc die sint wol gesunt. 
die such ich in den ünden ûf des meres rauoder. 
die ellenthaften degene zugen vil geliche an einem nieder.' 
Si sprach: ‘nu sage mère. ist dir daz bekant, 11 
ob îrolt und Mörunc körnen in ditze lant, 
bote vil hère? gerne ich des vräge. 
die sæhe ich euch vii gerne. si wären mines vater Hetelen mage.’ 
Dô sprach der bote hère: ,des wil ich dir verjehen. 12 
Isolden und Mörungen die hân ich gesehen. 
die dienent williclîchen iu vil schœnen vrouwen. 
koment si her ze lande, von in wirt der helme vii zerhouwen? 
Dô sprach der engel hère: ‘ich wil scheiden hin 13 
—got phlege iuwer ère —, wan ich unmüezic bin. 
ez ist über mînen orden, ich sol niht reden mère.' 
er verswant in vor den ougen. daz klageten dô die junc- 
vrouwen sère. 
Dô sprach diu Hilden tobten ‘mir ist unmäzen leit. 14 
des ich dâ wolte vrâgen, daz ist mich verdeit. 
ich gebiute dir bi Kriste, è daz du scheidest hinnen, 
daz du üz sorgen lcesest mich vii armen küniginne.’ 
Er swebete ir vor den ougen aber alsam è. 15 
,è daz unser scheiden min und din ergê, 
swaz ich dir mac gedienen, des sol mich niht beträgen. 
sit duz bi Kriste gebiutest, so sage ich dir von allen dinen wägen? 
Si sprach: ‘so hörte ich gerne, häst du daz vernomen, 16 
sol von Tenemarke Hörant her körnen 
mit den sin en beiden, die mich in sorgen liezen? 
den weiz ich also biderben, daz ich armiu waget sin möhte 
wol geniezen.
	        
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