Full text: Von Wulfila bis zur Sturm- und Drangzeit (1, [Schülerband])

518 QÖQQQQ. 
Gottfried Huguit Bürger 
18. Der rechte Ritter sprengt heran 
Und warnt den Grafen sanft und gut; 
Doch baß hetzt ihn der linke Mann 
Zu schadenfrohem Frevelmut. 
Der Graf verschmäht des Rechten Warnen 
Und läßt vom Linken sich umgarnen. 
19. „Verweg'ner Hund, der du mir wehrst! 
Ha, daß du deiner besten Kuh 
Selbst um- und angewachsen wärst, 
Und jede Vettel noch dazu, 
So sollt' es baß mein Herz ergötzen, 
Euch stracks ins Himmelreich zu hetzen! 
20. Hallo! Gesellen, drauf und dran! 
Jo! Doho! Hussasasa!" 
Und jeder Hund siel wütend an, 
Was er zunächst vor sich ersah. 
Bluttriefend sank der Hirt zur Erde, 
Bluttriefend Stück für Stück die Herde. 
21. Dem Mordgewühl entrafft sich kaum 
Das Wild mit immer schwächerm Lauf. 
Mit Blut besprengt, bedeckt mit Schaum, 
Nimmt jetzt des Waldes Nacht es auf. 
Tief birgt sich's in des Waldes Mitte 
In eines Klausners Gotteshütte. 
22. Risch ohne Rast mit Peitschenknall, 
Mit Horrido und Hussasa 
Und Kliff und Klaff und Hörnerschall 
Verfolges der wilde Schwarm auch da. 
Entgegen tritt mit sanfter Bitte 
Der fromme Klausner vor die Hütte: 
23. „Laß ab, laß ab von dieser Spur! 
Entweihe Gottes Freistatt nicht! 
Zum Himmel ächzt die Kreatur 
Und heischt von Gott dein Strafgericht. 
Zum letzten Male laß dich warnen, 
Sonst wird Verderben dich umgarnen!"
	        
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