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billigte nicht nur das Benehmen des Octavius, sondern 
wurde auch noch gegen den Consul aufgebracht, da des¬ 
sen ungerechte Weigerung die Undankbarkeit gegen sei¬ 
nen Wohlthäter beurkundete'). 
Antonius ward unterdessen Statthalter von Macedo- 
nien. Kurze Zeit daraus machte er den Antrag, die in 
dieser Provinz befindlichen Truppen nach Italien zu ver¬ 
setzen 2 *). Obwohl der Senat seine Zustimmung hierzu 
verweigerte, so ließ er sie doch kommen, und erhielt die 
Befehlshaberstelle im cisalpinischen Gallien, welches 
Decimus Brutus, einer der Verschworenen, noch inne 
hatte. 
Mit jedem Tage mehrte sich das üble Verständniß 
zwischen Antonius und Octavius; und wenn man es 
auch dahin brachte, sie auf einige Zeit zu versöhnen, so 
blieb doch, trotz eines Anscheins von Eintracht, der Haß 
nicht minder im Grunde ihrer Herzen. 
Das Benehmen des Antonius war sehr zweideutig. 
Er weigerte sich, den Octavius zufriedenzustellen, der, 
dem Rathe eines Aedils zuwider^), verlangte, daß Cäsars 
goldener Thron und Krone in dem Local der öffentli¬ 
chen Spiele bleiben sollten, wie solches durch einen Se¬ 
natsbeschluß festgesetzt worden war. Trotz seinem gege¬ 
benen Versprechen, wollte er nicht einmal Cäsar's Mör¬ 
der verfolgen lassen, und äußerte sogar laut, der junge 
Octavius gehe damit um4), ihn heimlich ermorden zu 
lassen. Alle diese Zerwürfnisse wirkten nachtheilig anf^) 
die öffentliche Ordnung. 
Beide verließen jetzt Rom; Antonius ging nach 
Brundusium zu seinen Soldaten, die ihn beschuldigten. 
1) ältester 2> faire passer 3) contre(le) 4) Mit etw. UMge- 
hen, songer ä qqch. 5) nachtheilig auf etw. wirken, elrc su- 
neste a qqch. 
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