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spischen Meeres nach der Beringstraße gezogenen Linie, die
tnranische und die sibirische Tiefebene. Was südöstlich
von dieser Linie liegt, besteht aus zwei großen Plateaumassen:
dem Hochland von Hinterasien und dem Hochland von
Vorderasien. Ersteres hat als Randgebirge im N. den
Altai und das daürische Alpenland, im W. das Pamir-
Plateau, im S. den Himalaja (höchster Berg der Erde
der Ganrisankar); das Hochland wird unterbrochen durch
drei säst parallele Gebirgszüge, den Tianschan (östlich da¬
von die Wüste Gobi), den Kuenlun und den Karakorum.
Der Hinduküsch bildet den Übergang zum Hochland von
Vorderasien, dessen Teile Hochland von Iran, Armenien
und Kleinasien heißen. Durch die syrisch-arabische Tief¬
ebene wird das Hochland Arabien mit der Sinai-Halb-
insel vom vorderasiatischen Hochland getrennt; die Jnöns-
nnd die Ganges-Tiefebene sondern das Hochland Dekhan
vom Himalaja ab. Sämtliche Tiefebenen nehmen 1/3 des
Erdteils ein.
d) Bewässerung, Drei große Ströme münden ins
nördliche Eismeer: der Ob (linker Nebenfluß Jrtisch), der
Jenissei (Nebenfluß rechts die Tunguska aus dem Baikal-
See, dem tiessten See der Erde), die Lena. Ins ochotskische
Meer fließt der Amur. Die Zwillingsströme Hoang-ho
und Jang-tse-kiäng fließen ins gelbe, der Mekong ins
südchinesische Meer. Der Jrawadi und die Zwillingsströme
Brahmaputra und Ganges münden in den bengalischen,
der Indus in den arabischen und die Zwillingsströme
Euphrat und Tigris (zuletzt vereinigt) in den persischen
Busen. Binnenflüsse sind: der Jordan, welcher in den sal¬
zigsten und am tiefsten gelegenen allerLeeen, das tote Meer,
mündet, und die Doppelströme Sir und Amu, die in den
Aral-See fließen. Alle Flüsse Asiens sind sehr wasserreich,
was darin seinen Grund hat, daß die hohen Gebirge, auf
denen alle entspringen, in die Region des ewigen Schnees
hineinragen.
6) Klima und Naturprodukte. Das nördliche Küsten¬
land Asiens ist außerordentlich kalt, so daß oft Quecksilber
gefriert, daher unfruchtbar und ohne Wald. Hier find Renn¬
tier und Hund die einzigen Haustiere der spärlichen Bewohner.
Der Süden Sibiriens hat viele Pelztiere in den Nadelholz¬
wäldern, ergiebige Bergwerke und etwas Ackerbau. Die Gegend
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