Full text: Briefe und Reden (Band 6A, [Schülerband])

Mein theurer Vater ruht, Nicht fern der Schwester mein, 
Wo auch der Brüder Sarg Laß mich begraben sein.“ 
Ein grüner Hügel barg, 
Vor den Thüren. 
i Bd. UI. 2. Aufl. Erlangen 353 n t Ausw. 11. Aufl. Frankf. a. M. 1858. 1, 53. — 
Vel erlchte Brrn u st , — 
Ich habe geklopft an des Reichthums Haus; Ich suchte das Haus der Zufriedenheit; 
Man reicht mir 'nen Pfennig zum Fenster Es kannt' es niemand weit und breit. 
heraus. Nun weiß ich noch ein Häuslein still, 
Ich klopfte leis an der Ehre Schloß; Wo ich zuletzt anklopfen will. 
Hier thut man nur auf dem Ritter zu Roß. Zwar wohnt darin schon mancher Gast, 
Ich habe gesucht der Arbeit Dach; Doch ist für viele im Grab noch Rast. 
Da hört' ich drinnen nur Weh und Ach. 
Scheiden. 
Vollslied. 
Nach Feuchtersleben: Gedichte. Stuttgart und Tübingen 1886. S. 5. 
Es ist bestimmt in Gottes Rath, Und hat Gott Liebes dir beschert, 
Daß man vom Liebsten, was man hat, Und hältst du es recht innig werth, 
Muß scheiden, Das deine: 
Wiewohl doch nichts im Lauf der Welt Es wird nur wenig Zeit wohl sein, 
Dem Herzen, ach! so sauer fällt Da läßt es dich sogar allein; 
Als Scheiden, ja Scheiden. Dann weine, ja weine! 
So dir geschenkt ein Knösplein was, Nun mußt du mich auch recht verstehn, 
So thu es in ein Waßerglas; Nun mußt du mich auch recht verstehn! 
Doch wiße: Wenn Menschen aus einander gehn, 
Blüht morgen dir ein Röslein auf, So sagen sie: Auf Wiedersehn!' 
Es welkt wohl schon die Nacht darauf; Auf Wiedersehn! 
Das wiße, ja wiße! 
wiedersehn. 
Von Goering. 
Zerstreute Gedichte. 
Weine nicht, Wenn wir am Todtenbette stehn, 
Wenn aus dem stillen Vaterhaus So sagen wir: Auf Wiedersehn!' 
Das Kind zieht in die Welt hinaus. Drum weine nicht. 
Du rufst als letzten Gruß beim Gehn: Weine nicht, 
Lieb Kind, lieb Kind, auf Wiedersehn!' Und sank auch in das kalte Grab 
Drum weine nicht. Ein Herz, das du geliebt, hinab. 
Weine nicht, Hörst du's durch Tauerweiden wehn? 
Wenn sanft ein liebes Auge bricht. Da rauscht es füß: Auf Wiedersehn! 
Das Auge war die Seele nicht; Drum weine nicht. 
Der todte Müller. 
Von Kerner. 
Dichtungen 3. Aufl. Stuttgart und Tuͤbingen 1841. L 18. — Gedichte 5. Aufl. 1854. 
Die Sterne überm Thale stehn, Ich steig' hinab den Felsenstein, 
Das Mühlrad nur man höret. Es donnert dumpf die Mühle, 
Zum kranken Müller muß ich gehn, Und eine Glocke tönt darein: 
Er hat den Freund begehret. Die Arbeit ist am Ziele!' 
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