c?^cmc5^c^!c^c5^c^ic?^ VIII. Empor die Herzen!
zu lassen weiß; ganzen Ständen ist die Ehre durch sie geraubt. Das Wohl
des Ganzen bedarf Geist, tätigen Geist, nicht seelenlose Leichname. Aber
ein guter Geist muß es sein, der uns belebt, sonst sind wir Dämone, die
eine Hölle in sich tragen und außer sich umher verbreiten. — Bewahre
der Himmel eine jede Schule und Akademie, daß sie ein solches Pan-
dämonium werde!
Auch das Geschäft dieser Tage regiere Gottes Geist! die Schule zeige
sich als eine edle Werkstätte. In allen Klassen mögen glückliche Organe
dieses Geistes auftreten, gute Jünglinge in Kenntnissen, Gemüt, Sitten
und Gebärde! Angesichte mögen vor uns dastehen mit freier Stirn, mit
heiterem Auge, und jede Lippe spreche den Ton der wohlgefaßten, über¬
legten, verständlichen Wahrheit. — Jede Klasse, jede Arbeit zeige, daß sie
mit Geist getrieben sei und zwar mit einem guten Geist, mit Verstand
und Absicht, zur Bildung der Jünglinge für ihr künftiges Leben, zum
Wohl der Menschheit, zum gemeinen Besten. Jeder Klasse möge das
Zeugnis gegeben werden, daß sie auch dieses Jahr so wie an öffentlichem
und Privaifleiß so auch an guten Sitten, an einem guten Geist zuge¬
nommen habe, daß, wenn wir dies Examen beschließen, wir alle mit
freudigem Herzen aus diesem Haus und aus den anderen Schulen gehen
mögen, mit der fröhlichen Überzeugung, daß in ihnen nicht der Geist des
Müßiggangs und der Schlenderei, der Unordnung und Luxurie, des
Dünkels und der falschberühmten Kunst, sondern Geist Gottes wohne!
Aus den „Schulreden". J. G. v. Herder.
25. Zur Humanität und Religion ist der Mensch gebildet.
Alle Triebe eines lebendigen Wesens lassen sich auf die Erhaltung
seiner selbst und auf eine Teilnehmung oder Mitteilung an andre zurück¬
führen; das organische Gebäude des Menschen gibt, wenn eine höhere
Leitung dazu kommt, diesen Neigungen die erlesenste Ordnung. Wie die
grade Linie die festeste ist, so hat auch der Mensch zur Beschützung
seiner von außen den kleinsten Umfang, von innen die vielartigste Schnell¬
kraft. Er steht auf der kleinsten Basis und kann also am leichtesten
seine Glieder decken; der Punkt seiner Schwere fällt zwischen die lenk¬
samsten und stärksten Hüften, die ein Erdengeschöpf hat und wo kein
Tier die regsame Stärke des Menschen beweist. Seine gedrücktere Brust
und die Werkzeuge der Arme eben an ihrer Stelle geben ihm von oben
den weitesten Umkreis der Verteidigung, sein Herz zu bewahren und
seine edelsten Lebensteile vom Haupt bis zu den Knieen hinab zu schirmen.
Sollen doch sogar Menschen mit Löwen gestritten und sie übermannt
haben; der Afrikaner nimmt es wenigstens mit ihnen auf, wenn er Be¬
on 40 ra