Full text: [Band 2, [Schülerband]] (Band 2, [Schülerband])

r 
Germanischer Götterglaube. 
11. Der Alte warnt getreulich, daß jeder schnell entflieht, 
Wenn jenes Jagdheer greulich mit Lärm waldüber zieht. 
12. Oft, wenn das Heer in Lüften daherrauscht über die Höhn, 
Sieht man auf Waldestriften den treuen Eckart gehn. 
13. Und wilVs im Osten tagen und dämmert Morgenschein, 
Da zieht das tolle Jagen all wieder zum Berg hinein. 
Ludwig Bechatein. 
56. Der getreue Lckart. 
„® wären wir weiter, o wär' ich zu Lsaus! 
Sie kommen. Da kommt schon der nächtliche Graus; 
Sie sind's, die unholdigen Schwestern. 
Sie streifen heran und sie finden uns hier, 
Sie trinken das mühsam geholte, das Bier, 
Und lassen nur leer uns die Krüge." 
2. So sprachen die Rinder und drücken sich schnell; 
Da zeigt sich vor ihnen ein alter Gesell: 
„Nur stille, Rind! Rinderlein, stille! 
Die Dulden, sie kommen von durstiger )agd, 
Und laßt ihr sie trinken, wie's jeder behagt, 
Dann sind sie euch hold, die Unholden." 
Z. Gesagt, so geschehn! und da naht sich der Graus 
Und siehet so grau und so schattenhaft aus, 
Doch schlürft es und schlampst es aufs beste. 
Das Bier ist verschwunden, die Rrüge sind leer; 
Nun saust es und braust es, das wütige Heer, 
)ns weite Getal und Gebirge. 
Die Rinderlein ängstlich gen Hause so schnell, 
Gesellt sich zu ihnen der fromme Gesell: 
„)hr Süppchen, nur seid mir nicht traurig!" — 
„wir kriegen nun Schelten und Streich' bis aufs Blut." — 
„Nein keineswegs, alles geht herrlich und gut, 
Nur schweiget und horchet wie Mäuslein! 
5. Und der es euch anrät und der es befiehlt, 
Er ist es, der gern mit den Rindelein spielt, 
Der alte Getreue, der Eckart. 
96 €
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.