Full text: Für Seminarvorbereitungsanstalten und Fortbildungsschulen (Bd. 1 = Vorstufe, [Schülerband])

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Erschreckt durch das Schicksal, welches Mailand betroffen hatte, unter- 
warfen sich die übrigen Städte. 
Mittlerweile hatte sich Papst Alexander UI. (1159-1181) den Feinden 
des Kaisers angeschlossen. Nach dem Tode Hadrian's IV. erwählte die Mehrzahl der 
Mitglieder des Conclaves den Cardinal Roland Bandinélli zum Oberhaupte 
der Kirche, in welcher Eigenschaft dieser den Namen Alexander III. annahm. Die 
Partei des Kaisers war mit dieser Wahl unzufrieden, hauptsächlich deshalb, weil 
Cardinal Roland auf dem Reichstage zu Besançon als päpstlicher Legat ein Schreiben 
verlesen hatte, in welchem die Kaiserkrönung doppelsinnig als ein Beneficium (dieses 
Wort bezeichnet sowohl Lehen als auch Wohlthat) des Papstes bezeichnet worden war. 
Nur das Dazwischentreten des Kaisers rettete damals Roland vor dem zporne der 
Reichsfürsten. Die kaiserlich gesinnte Minorität des Cardinals-Collegiums erhob als 
Gegenpapst Victor II. und nach dessen Tode (1164) Paschä li s UI. Der rechtmäßige 
Papst fand ein Asyl in Frankreich, von wo aus er gegen den Kaiser den Bann 
set litez Zug nach Jtalien 1168. Als die vom Kaiser eingesetten 
Statthalter in den italienischen Städten arge Bedrückungen und Ungerechtigkeiten 
verübten, zog Friedrich I., diesmal ohne Heer, zum drittenmale über die Alpen. 
Er entsetzte einige seiner Beamten, ließ aber die bestehenden Verhältnisse im allgemeinen 
unverändert. 
Vierter Zug nach Italien 1166-1168. Die kirchliche Spaltung 
und das neuerliche Erstarken der lombardischen Städte, bewogen den 
Kaiser zu einem neuen Kriegszuge. Gefolgt von einem imposanten 
Heere erschien er in Oberitalien, rückte gegen Rom, erstürmte den Stadt- 
theil auf dem. rechten Tiberufer und ließ sich und seine Gemahlin von 
Paschälis III. krönen. Friedrich I. schien auf dem Gipfelpunkte 
seiner Macht angelangt, doch bald trat ein verderblicher Umschwung 
der Verhältnisse ein. 
11457. 
1164. 
1167. 
Eine Seuche raffte fast das ganze Heer des Kaisers hinweg und 
er selbst floh, von nur wenigen Dienstmannen begleitet, über die West- 
alpen nach Deutschland. In Susa wurde er nur durch die Aufopferung 
eines Getreuen gerettet. Als jede Möglichkeit entschwunden schien, der 
Überzahl der Verfolger zu entrinnen, nahm der Ritter Hartmann 
von Siebeneichen, der an Alter und Erscheinung dem Kaiser 
auffallend glich, des Herrschers Nachtlager ein, während Friedrich I. 
in der Verkleidung eines Dieners entkant. Als die Täuschung offenbar 
wurde, ehrten die Italiener die Treue Siebeneichen's und entließen 
ihn ungekränkt. 
Die lombardischen Städte und jene der Mark Verona schlossen nun unter- 
1167. einander ein Bündnis auf Schutz und Trutz, welche Vereinigung man als lom- 
bardischen Bund bezeichnete. Mailand wurde rasch wieder aufgebaut und zur Sperre' 
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