81
Alten ihr Lager nicht nehmen, aber sie liehen nicht ab bis er es endlich
that und sich in ihr Bett legte: sich selbst aber machten sic eine ^ teulJ'
die Erde, Am andern Morgen standen sie vor Tag schon ans und kochten
dem Gast ein Frühstück, so gut sie es hatte». Als nun tote Sonne durchs
Fensterlein schien, und der liebe Gott aufgestanden war. atz wieder mil
ihncn und wollte dann seines Weges ziehen. Als er in der i hure ,
lehrte er sich um und sprach: „Weil ihr so mitleidig und fromm smd, °
wünscht euch dreierlei, das will ich euch erfüllen. Da sage
„Was ioll ich mir sonst wünschen als die ewige Seligkeit, und da« wir
zwei, so lang wir leben, gesund dabei bleiben und unter no ur Ige ,
tägliches Brot haben; fürs dritte weiß ich mir nichts zu wünschen,
liebe Gott sprach: „Willst du dir nicht ein neues Haus für da^ al e n -
scheu?" „O ja," sagte der Mann, „wenn ich das auch noch erhalten kan ,
so wär's mir wohl lieb." Da erfüllte der Herr ihre Wüns ;e, verwan
ihr altes Haus in ein neues, gab ihnen nochmals seinen Segen um. zeg
weiter. .
Es war schon voller Tag, als der Reiche aufstand. Er legte sich ms
Fenster und sah gegenüber ein neues Haus, wo sonst eine alte Hütte ge¬
standen hatte. Da machte er große Augen, rief seine Frau herbei unv
sprach: „Sag mir, was ist geschehen? Gestern abends stand noch die a e
elende Hütte, und heute steht da ein schönes, neues Haus, -auf )m
und höre, wie das gekommen ist." Die Frau ging und fragte en -rme
aus; er erzählte ihr: „Gestern abend kam ein Wanderer, der suchte J ach -=
Herberge, und heute morgen beim Abschied hat er uns drei Wünsc)e gewahr,
die ewige Seligkeit. Gesundheit in diesem Leben und das notdürftige, ag^
üche Brot dazu und zuletzt noch statt unserer alten Hütte ein sc;öne ,wue
Haus." Die Frau des Reichen lief eilig zurück und erzählte ihrem Man ,
wie alles gekommen war. Der Mann sprach: „Ich möchte mit) zerrei
und zerschlagen; hätt' ich das nur gewußt! Der Fremde ist zuvor per ge¬
wesen und hat bei uns übernachten wollen, ich habe ihn a er a ige re en
"Eile dich," sprach die Frau, „und setze dich auf dein Pferds so anns u
den Mann noch einholen, und dann mußt du dir auch drei Wunsche g
währen lassen." . rA h
Der Reiche holte den lieben Gott ein, er redete fein und ^e i t ; u
bat, er möcht's nicht übelnehmen, daß er nicht gleich wäie eingelassen wor en,
er hätte den Schlüssel zur Hausthüre gesucht, derweil wäre er weggegangen,
wenn er des Weges zurückkäme, müßte er bei ihm einkehren. JP™
der liebe Gott, „wenn ich einmal zurückkomme, will ich es thun. ^-a
Dix und Kersten. Lcfebuch. Ausg. D. Teil H.