Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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„daß der Frühling bald kommt; er hat ja schon seinen Boten geschickt, 
der mit den schneeweißen Glöckchen ihn einläutet." 
Eines Tages aber, nicht lange darauf, als das Blümchen auf¬ 
geblüht war, kam der Winter. Der sah das Glöckchen und rief aus: 
„Ei, nun ist auch mir eine Blume gewachsen, eine rechte Blume! Das 
freut mich sehr. Nun kann der Frühling nicht mehr sagen, daß er 
erst die Blumen bringen muß, und ich nur die Eisblnmen an die 
Fenster malen kann, die keine Farbe haben und so schnell zu Wasser 
averden. In meinem Schnee ist die hiibsche Blume gewachsen, so soll 
sie denn auch Schneeblume heißen." Das hörte aber der Frühling. 
Geschwind kam er herzn und sprach zum Winter: „Nicht dir, sondern 
mir gehört die Blume; ich habe sie aus der Erde geweckt, und sie 
verkündet mit ihren Glöckchen, daß ich bald komme. Sie soll daher 
Frühlingsglöckchen heißen." Nun stritten sie heftig mit einander, wem 
die Blume gehöre, und wie sie heißen solle. Der liebe Gott aber sagte: 
„Im Winter ist sie gewachsen, aber des Frühlings Hauch hat sie zur 
Blüte gebracht; so mögen denn beide sie besitzen und sich ihrer freuen. 
Jeder darf ihr von seinem Namen die Hälfte geben." Das geschah 
denn auch, und so heißt die schöne. Blume des Winters, die den Früh¬ 
ling verkündet, Schneeglöckchen bis auf den heutigen Tag, und alle 
Menschen haben diesen Namen lieb. Nach wagner und Lüben. 
199. Mi) ist der Frühling da. 
Tra ri ra! 
Bald ist der Frühling da. 
Bald werden grün die Felder, 
Die Wiesen und die Wälder. 
Tra ri ra! 
Bald ist der Frühling da. 
Tra ri re! 
Schon schmelzen Eis und Schnee. 
Die Quellen rauschen wieder 
Von allen Bergen nieder. 
Tra ri re! 
Schon schmelzen Eis und Schnee.
	        
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