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Edelsteine, wie Korn aufgeschüttet. Der Arme wußte gar nicht, was
er anfangen sollte, und ob er sich etwas von den Schätzen nehmen
dürfte; endlich füllte er sich die Taschen mit Gold, die Perlen und
Edelsteine aber ließ er liegen. Als er wieder herauskam, sprach er
gleichfalls: „Berg Semsi, Berg Semsi, thu dich zu,“ da schloß
sich der Berg, und er fuhr mit seinem Karren nach Haus. Nun
brauchte er nicht mehr zu sorgen und konnte mit seinem Golde für
Frau und Kind Brot und auch Wein dazu kaufen, lebte fröhlich und
redlich, gab den Armen und that jedermann Gutes. Als aber das
Geld zu Ende war, ging er zu seinem Bruder, lieh einen Scheffel
und holte sich von neuem; doch rührte er von den großen Schätzen
nichts an. Wie er sich zum drittenmal etwas holen wollte, borgte
er bei seinem Bruder abermals den Scheffel. Der Reiche war aber
schon lange neidisch über das Vermögen und den schönen Haushalt,
den der Bruder sich eingerichtet hatte, und konnte nicht begreifen, wo—
her der Reichtum käme und was sein Bruder mit dem Scheffel an—
finge. Da dachte er eine List aus und bestrich den Boden mit Pech,
und wie er das Maß zurückbekam, so war ein Goldstück darin hängen
geblieben. Alsbald ging er zu seinem Bruder und fragte ihn: „Was
hast du mit dem Scheffel gemessen?“ „Korn und Gerste,“ sagte
der andere. Da zeigte er ihm das Goldstück und drohte ihm, wenn
er nicht die Wahrheit sagte, so wollte er ihn beim Gericht verklagen.
Da erzählte ihm der Bruder alles, wie es zugegangen war. Der
Reiche aber ließ gleich einen Wagen anspannen, fuhr hinaus, wollte
die Gelegenheit besser benutzen und ganz andere Schätze mitbringen.
Wie er vor den Berg kam, rief er: „Berg Semsi, Berg Semsi,
thu dich auf.“ Der Berg that sich auf, und er ging hinein. Da
lagen die Reichtümer alle vor ihm, und er wußte lange nicht, wozu
er am ersten greifen sollte; endlich lud er Edelsteine auf, soviel er
tragen konnte. Er wollte seine Last hinausbringen; weil aber Herz
und Sinn ganz voll von den Schätzen waren, hatte er darüber den
Namen des Berges vergessen und rief: „Berg Simeli, Berg Si—
meli, thu dich auf.“ Aber das war der rechte Name nicht, und
der Berg regte sich nicht und blieb verschlossen. Da ward ihm angst,
aber je länger er nachsann, desto mehr verwirrten sich seine Gedanken,
und halfen ihm alle Schätze nichts mehr. Am Abend that sich der
Berg auf und die zwölf Räuber kamen herein, und als sie ihn sahen,
lachten sie und riefen: „Vogel, haben wir dich endlich? meinst du,
wir hätten's nicht gemerkt, daß du zweimal hereingekommen bist,